Sommer-Dschungelcamp 2024 „Das reale Leben will mich nicht“ – so isoliert lebte Hanka Rackwitz
2017 schaffte sie es im Dschungelcamp auf den zweiten Platz. Und das mit ihrer Zwangsstörung. Doch warum wurde es seither so still um Hanka Rackwitz?
Update: 22. August 2024: Hanka Rackwitz hat das Sommer-Dschungelcamp an Tag 7 freiwillig verlassen. Zuvor gab es aber noch einmal ordentlich Streit mit ihren IBES-Kollegen.
Erstmeldung:
Hanka Rackwitz ist bekannt durch Formate wie „Big Brother“ und „mieten, kaufen, wohnen“ und war 2017 bereits Dschungelprinzessin. Die TV-Maklerin ist vor allem für den offenen Umgang mit ihrer Zwangsstörung bekannt. Über das Leben mit der Erkrankung schrieb Rackwitz bereits zwei Bücher und wurde in ihrer Therapie zum Teil von Stern TV begleitet. Doch seit einigen Jahren ist es ruhig um sie geworden. Jetzt nimmt Hanka Rackwitz am Sommer-Dschungelcamp teil.
- Name: Hanka Rackwitz
- geboren am 19.04.1969
- Sternzeichen: Widder
- Geburtsort: Dresden
- Größe: 1,65 m
- Instagram: unbekannt
So isoliert lebte Hanka Rackwitz seit dem Dschungelcamp
Vielen ist Hanka Rackwitz vermutlich besonders durch die elfte Staffel des Dschungelcamps in Erinnerung geblieben, wo sie den zweiten Platz erreichte und gegen ihre Zwangserkrankung ankämpfte. Sie wollte sich ihren Ängsten stellen – und das tat sie auch. Nach dem Dschungelcamp ließ sie sich von Stern TV bei einer stationären Therapie begleiten. Seitdem suchte man sie in der deutschen TV-Landschaft jedoch vergeblich.
Obwohl der Klinikaufenthalt ihr damals sehr half, berichtet sie im Interview mit RTL, dass sie in den letzten sechs Jahren äußerst zurückgezogen gelebt habe: „Ich sitze seit ungefähr sechs Jahren auf der Couch mit meiner Katze“. Sie habe sich sehr isoliert, habe auch an Sex völlig das Interesse verloren. Einen Partner, Kinder oder Freunde hat die 55-Jährige nicht. Sie habe immer zu gefallen versucht, beichtet sie RTL, habe sich aber selbst nie schön gefunden. Auch sonst waren die letzten Jahre für Hanka Rackwitz nicht leicht.
Nach dem Dschungelcamp hatte sie Schwierigkeiten, einen Job zu finden – und auch zu halten. „Ich habe in den letzten sechs Jahren versucht, ins reale Leben zurückzufinden, aber das will mich nicht“, sagt sie RTL. Momentan arbeitet sie als Küchenhilfe in einem Hotel. Die finanziellen Schwierigkeiten hatten auch Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl: „Ich schminke mich nicht, ziehe mir hässliche Klamotten an, weil ich auch gar kein Geld hatte“. Das Dschungelcamp soll für sie ein Neuanfang werden.
So sah Hanka Rackwitz' früheres Leben aus
Geboren wurde Hanka Rackwitz am 19. April 1969 in Dresden. Ihre Eltern waren Lehrer, der Vater starb an Krebs als Hanka Rackwitz sehr jung war. In der Familie wurde die Trauer nie thematisiert, für das junge Mädchen ein Trauma. Erste Anzeichen ihrer Zwangserkrankung zeigten sich schon damals in festen Ritualen vor dem Einschlafen: Alle Verwandten mussten in immer gleicher Reihenfolge aufgezählt werden. Wurde jemand vergessen, musste sie von vorn anfangen.
Als sie aufwuchs, ließen die Zwänge zunächst nach. Hanka Rackwitz wollte es ihren Eltern gleichtun, studierte Lehramt für Germanistik und Kunst in Leipzig. Die Wende bedeutete für die damals junge Frau jedoch viel Unbekanntes, zog ihr den Boden unter den Füßen weg. Da sie nach dem Studium kein Referendariat finden konnte, begann sie eine Ausbildung, kam über Umwege zu einer Anstellung in einer Disco und wechselte schließlich via Quereinstieg in die Baubranche.
Im Jahr 2000 hatte sie ihren ersten TV-Auftritt in der zweiten Staffel der Realityshow „Big Brother“, schied nach acht von zwölf Wochen jedoch aus. Ihre damals rot-schwarzen Haare und ihre Streitlust brachten ihr den Spitznamen „Hexe Hanka“ ein. Schließlich wurde sie Maklerin und erschien dann von 2009 bis 2016 auch in der Vox-Serie „mieten, kaufen, wohnen“.
Hanka Rackwitz: Offener Umgang mit ihrer Zwangsstörung
Nach außen hin zeigte sie sich als erfolgreiche, aufgeschlossene junge Frau, innerlich sah das jedoch ganz anders aus. Denn für Hanka Rackwitz kehrte die Zwangsstörung ab ihrem 20. Lebensjahr zurück. Sie glaubte, todkrank zu sein, entwickelte sich zum Hypochonder. Eine Angst vor Keimen und eine Kontaminationsangst sowie die vielen damit einhergehenden Regeln und Rituale machten ihr das Leben zunehmend schwerer.
So musste etwa die Unterwäsche in der Dusche stehend angezogen werden. Berührten die Füße den Slip, musste sie einen frischen nehmen. Das Fertigmachen dauerte so Stunden.
„Ich bin nicht mehr aus dem Haus gekommen, saß heulend in meiner Küche und dachte, ich kann am Leben einfach nicht mehr teilnehmen“, erzählte sie 2017 in einer Reportage von Stern TV.
Hanka Rackwitz geht sehr offen mit ihrer Krankheit um, hat sogar bereits zwei Bücher darüber geschrieben. Früher habe sie sich geschämt, jetzt sage sie den Leuten als erstes: „Bitte wundern Sie sich nicht – ich ticke nicht richtig“. So nimmt sie den Druck aus sozialen Situationen, in denen ihre Eigenheiten befremdlich wirken können.
Hanka Rackwitz erfolgreich im Dschungelcamp 2017
Noch vor ihrer stationären Therapie sah sie das Dschungelcamp als Herausforderung an. Sie wollte sich ihren Ängsten stellen – und tat das auch. In der Dschungelprüfung „Die Zwickmühle“, bei der sie mit hunderten australischen Insekten in sich drehenden Kästen eingesperrt war, beantwortete sie zusammen mit Mitkämpferin Nicole Mieth zwölf Fragen richtig und ergatterte damit alle zwölf möglichen Sterne.
Ihre ehrliche, offene Art kam gut beim Publikum an, das sie sogar zur Dschungelprinzessin wählte: Sie verlor die Krone nur knapp an Marc Terenzi. Ihre Mitkandidaten hatten jedoch andere Worte für Hanka übrig, manche waren sogar überzeugt, sie spiele ihre psychische Erkrankung nur vor. Und das, obwohl diese für sie im Dschungel so einige Herausforderungen bedeutete. So geriet sie etwa in Panik, wenn etwas den Boden berührte und konnte auch die Dschungeltoilette nicht benutzen.
Stattdessen erleichterte sie sich auf ungewöhnliche Art und sorgte damit gleich an Tag 2 für einen Skandal: Hanka Rackwitz benutzte den gemeinsamen Teich als Toilette. Streitigkeiten gab es besonders mit Mitkandidatin Kader Loth, die auch im Sommer-Dschungelcamp wieder mit dabei sein wird. Diese sagte immerhin über Rackwitz: „Nicht das Dschungelcamp ist die größte Herausforderung, sondern Hanka“.
Ob beim erneuten Aufeinandertreffen im Dschungel alte Dramen wieder anklingen oder begraben werden können, gibt es ab dem 16. August bei RTL zu sehen.