Drama von Aosta endet glimpflich

Aosta/Siegen. Drama mit glimpflichem Ende: Fast vier Tage nachdem eine 26-Jährige Frau aus dem Sauerland zusammen mit ihrem Partner drei Kleinkinder in einer norditalienischen Pizzeria einfach zurückgelassen hat, wurde das Paar gestern unverletzt entdeckt

Aosta/Siegen. Drama mit glimpflichem Ende: Fast vier Tage nachdem eine 26-Jährige Frau aus dem Sauerland zusammen mit ihrem Partner drei Kleinkinder in einer norditalienischen Pizzeria einfach zurückgelassen hat, wurde das Paar gestern unverletzt entdeckt. Die beiden waren in einem Waldgebiet rund zehn Kilometer von der Stadt Aosta entfernt unterwegs, als die Einsatzkräfte sie am Nachmittag aufspürten. Sie seien festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Bislang hätten sie sich noch nicht zu den Gründen ihres Verschwindens geäußert. Es sei Anzeige wegen Aussetzung von Minderjährigen erstattet worden. Auch die Staatsanwaltschaft Siegen hat Vorermittlungen gegen die Mutter aufgenommen. Caterina R. und Sascha S. (Foto: dpa) hatten nach den Worten des Polizeisprechers keinerlei Widerstand geleistet. Auf die Spur des Paares seien die Ermittler durch mehrere Hinweise gekommen. Die beiden seien auf einem Weg in einem Waldgebiet gelaufen. Die Mutter hatte am Sonntagabend ihre Kinder im Alter von sechs und vier Jahren sowie zehn Monaten allein in einer Pizzeria zurückgelassen und war mit ihrem Lebenspartner unter dem Vorwand, eine Zigarette zu rauchen, verschwunden. Es werde geprüft, ob der Anfangsverdacht einer Straftat bestehe, teilte der Siegener Oberstaatsanwalt Johannes Daheim gestern mit. Der Mann, in dessen Begleitung sich die Mutter befand, war laut Staatsanwaltschaft unter anderem in der Justizvollzugsanstalt Senne wegen schwerer räuberischer Erpressung inhaftiert. Er sei seit Anfang April "abgängig", sagte Daheim. Der Mann habe noch zwei Strafen zu verbüßen, deren Vollstreckung bei einer vollen Verbüßung Mitte des Jahres 2011 abgeschlossen wäre. Medienberichten zufolge soll das Paar unter Geld- und Drogenproblemen gelitten haben. Die Behörden schlossen deshalb nicht aus, dass das Paar suizidgefährdet sei. In der Handtasche der Frau, die im Pkw der Familie lag, sollen Zeichnungen entdeckt worden sein, die diesen Verdacht begründet hätten. Die drei Kinder wurden nach Angaben des Kreises Olpe in eine Kinder- und Jugendeinrichtung gebracht. Zwei Mitarbeiter des Kreisjugendamts reisten nach Italien. Das Sorgerecht für die Kinder habe die Behörde mittlerweile vor Gericht erhalten. Über die deutsche Botschaft sollten die Kinder nach Deutschland zurückgeholt werden. Momentan werde geprüft, ob die Kinder bei den Großeltern unterkommen können. ddp

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