Drama am K2: Kaltenbrunners Bergkamerad stürzt in den Tod

Wien. Sie ist eine Getriebene - aber nicht um jeden Preis. Immer wieder hat sich die Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner dem K2 mit Respekt und ohne Sauerstoff genähert. Immer wieder scheiterte die Besteigung

 Bergsteigerin Kaltenbrunner erlebte ein Drama am K2. Foto: dpa

Bergsteigerin Kaltenbrunner erlebte ein Drama am K2. Foto: dpa

Wien. Sie ist eine Getriebene - aber nicht um jeden Preis. Immer wieder hat sich die Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner dem K2 mit Respekt und ohne Sauerstoff genähert. Immer wieder scheiterte die Besteigung. Dramatisch endete jetzt die jüngste Expedition der Extrembergsteigerin auf 8611 Metern Höhe: Ihr schwedischer Kamerad Fredrik Ericsson stürzt vor ihren Augen mehr als 1000 Meter in den Tod. Der Extrem-Skifahrer hatte vor, die drei höchsten Berge der Welt mit Brettern hinabzugleiten.

Kaltenbrunner sei mit zwei ihr entgegengestiegenen Begleitern unverletzt auf dem Rückweg ins Basislager, sagt ihre Sprecherin. Fredrik, sein Freund Trey und Kaltenbrunner hätten sich erst am Fuße des Berges getroffen und entschieden, gemeinsam aufzusteigen. Kaltenbrunners eigentlicher Bergpartner und Ehemann - der deutsche Extrembergsteiger Ralf Dujmovits - habe sich wegen der Wetterbedingungen dagegen entschieden.

Etwa um acht Uhr morgens kam dann der entsetzte Funkruf von Kaltenbrunner: Ericsson sei an ihr vorbeigestürzt. Wahrscheinlich war der Schwede beim Voranklettern ohne Seil im tiefen Schnee am Flaschenhals abgerutscht und hatte sich nicht mehr halten können. Der russische Bergsteiger Yura Ermachek entdeckte die Leiche nach Schilderung Dujmovits später auf etwa 7500 Metern Höhe in unwegsamem und gefährlichem Gelände. Ericssons Vater entschied am Nachmittag, Retter nicht in Gefahr zu bringen und "Fredrik an dieser Stelle mit Blick zu seinen Lieblingsbergen, der Chogolisa und zum Laila-Peak, zu lassen".

Der steil aufragende Riese im Karakorum-Gebirge ist der einzige Achttausender, den Kaltenbrunner noch nicht bezwungen hat. Sechs Mal hat sie es bereits versucht, sechs Mal hat die Natur es verhindert. Die Oberösterreicherin hat es sich als eine der besten Bergsteigerinnen weltweit zum Ziel gemacht, alle Achttausender ohne Sauerstoff zu bezwingen. dpa

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