Die Retter der Windsor-MonarchiePrinz trug Verlobungsring lange in seinem Rucksack herum

London. Sie wirken als Brautleute herrlich anders: Locker und mit beiden Beinen fest am Boden, zumindest nach außen fast Leute wie Du und ich. Der sportliche Prinz William und die distanzierte Kate Middleton, neues Traumpaar des Königshauses, versprühen Glanz auch ohne das steife Auftreten früherer britischer Hochzeitspaare

London. Sie wirken als Brautleute herrlich anders: Locker und mit beiden Beinen fest am Boden, zumindest nach außen fast Leute wie Du und ich. Der sportliche Prinz William und die distanzierte Kate Middleton, neues Traumpaar des Königshauses, versprühen Glanz auch ohne das steife Auftreten früherer britischer Hochzeitspaare. "Souverän" war eines der häufigsten Attribute, die gestern zu lesen waren. Die Presse in Großbritannien wie im Ausland feiert das moderne Paar schon als Retter der oft in Frage gestellten Windsor-Monarchie. "Die königliche Familie ist immer noch in der Lage, weltweit Interesse zu wecken", jubelte die sonst so zurückhaltende BBC. In der Tat war das Medienecho gewaltig. Die "Washington Post" sprach von einer "Wiedergeburt" der Königsfamilie, deren Image vor allem wegen ihres Umganges mit dem Tod von Prinzessin Diana vor nunmehr 13 Jahren stark gelitten hatte. Nach der offiziellen Ankündigung der Hochzeit dauerte es nur Minuten, bis in britischen Medien die ersten Vergleiche der "Neuen" mit Diana gezogen wurden. William hatte dies selbst geschürt, weil er Kate den Verlobungsring seiner Mutter ansteckte und damit unweigerlich an seine Mutter erinnerte. Doch in Kates und Dianas Leben gibt es wenig Parallelen. Kate wird bei ihrer Hochzeit zehn Jahre älter sein als die Mutter ihres Bräutigams. Und sie hat Kunstgeschichte studiert. Kate kommt aus einem intakten Elternhaus, das mit harter Arbeit und guten Ideen Geld gemacht hat. Diana war dagegen erst 19 Jahre alt, Kindermädchen und wusste nicht viel von der Welt. Die Rolle als neue Prinzessin hatte sie sich nicht ausgesucht, sie wurde erkoren und war überfordert. Der Privatsekretär der Queen soll die junge Diana Spencer als würdige Ehefrau von Prinz Charles empfunden haben. Der Ehemann - das weiß man inzwischen - hatte längst einer anderen die Liebe geschworen. Charles akzeptierte Diana nur als Mutter des späteren Thronfolgers - und ging ihr mit seiner großen Liebe Camilla fremd. Der Prinz und die künftige Prinzessin haben 30 Jahre nach Williams Eltern einen entscheidenden Vorteil: "Sie hatten Zeit, richtige Kumpels zu werden", sagt Jules Knight, der mit beiden an der St. Andrews Universität in Schottland studiert hatte. Sie lebten in einer Wohngemeinschaft, kaufen noch heute im Supermarkt ein und essen Pizza vom Schnellimbiss. Auch künftig zieht das Paar ein Cottage im Norden von Wales einem Palast in London vor. Als Diana in den 80er Jahren mit Jeans und Daunenweste fotografiert worden war, diskutierte ganz Großbritannien tagelang, ob das geht. In ihrem ersten Interview, das am Dienstagabend mehrere britische Sender ausstrahlten, redeten die beiden 28-Jährigen so locker über das Leben, als ginge es um die Ehe eines Fußballers mit einer Fernsehmoderatorin. William wird aber spätestens nach seinem Vater Charles König von Großbritannien und Nordirland werden. Bei der Wahl des Schauplatzes der Märchenhochzeit könnte William mit einer Überraschung aufwarten. Die St.-Paul's-Kathedrale, wo Charles und Diana 1981 "Ja" gesagt hatten, dürfte nach deren gescheiterter Ehe ohnehin als schlechtes Omen ausscheiden. Die monumentale Westminster-Abtei steht für großen Pomp. Frühere königliche Paare, etwa Prinz Albert und Königin Victoria, heirateten in der kleinen Kapelle des St. James-Palastes. Mit einer solchen Wahl wäre auch Kritikern etwas Wind aus den Segeln genommen, die in der Hochzeit pure Geldverschwendung in Zeiten eines strikten und schmerzvollen Sparkurses der Regierung sehen.London. Das Warten auf den richtigen Moment für den Heiratsantrag an seine langjährige Freundin Kate Middleton hat Prinz William so manche Schweißperle gekostet. Er habe den mit blauen Saphiren und Diamanten besetzten Verlobungsring seiner Mutter Diana drei Wochen lang in seinem Rucksack mit sich herumgetragen, gestand er am Dienstagabend in einem Fernsehinterview. Diesen habe er wie seinen Augapfel gehütet. "Überall, wo ich war, habe ich ihn festgehalten, weil ich wusste, dass ich eine Menge Ärger kriegen würde, wenn das Ding weg ist." Seiner Freundin Kate steckte er den Ring bei seinem Heiratsantrag während eines Urlaubs in Kenia an. Ob er dafür vor ihr auf die Knie ging, wollte Prinz William nicht verraten. "Wir haben schon seit einer Weile über Hochzeit gesprochen, also war es keine unglaublich große Überraschung." Auf die Frage, ob beide an Nachwuchs denken, antwortete er: "Wir wollen eine Familie gründen, also werden wir beginnen müssen, darüber nachzudenken." afp "Sie hatten Zeit, richtige Kumpels zu werden."Ein Kommilitone des Paars

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