Die Legende lebt weiter

Paris/Monaco. Eine Hermès-Tasche ist nach ihr benannt und in Monaco trägt nicht nur eine Avenue am Meer ihren Namen. Fürstin Gracia Patricia alias Grace Kelly starb vor 30 Jahren nach einem Autounfall. Durch ihre Hochzeit mit Fürst Rainier III. von Monaco wurde sie von einer Hollywood-Schauspielerin zu einer Fürstin

Paris/Monaco. Eine Hermès-Tasche ist nach ihr benannt und in Monaco trägt nicht nur eine Avenue am Meer ihren Namen. Fürstin Gracia Patricia alias Grace Kelly starb vor 30 Jahren nach einem Autounfall. Durch ihre Hochzeit mit Fürst Rainier III. von Monaco wurde sie von einer Hollywood-Schauspielerin zu einer Fürstin. Ihre Heirat im Jahr 1956 ließ ihr Leben zu einer Art Märchen werden, ihr tragischer Unfalltod machte es zu einem Mythos. Sie war eine Frau mit mehreren Rollen: perfekte Repräsentantin, sorgende Mutter, kühle Blondine oder auch gefallener Engel? Die Antwort hat sie am 14. September 1982 mit in den Tod genommen.

Biografen, Filmemacher und Fotografen haben versucht, hinter die Kulissen ihres Lebens zu blicken, das so plötzlich nach 53 Jahren endete. Der braune Rover 3500 war auf der Serpentinenstraße, die von La Turbie an den Berghängen nach Monaco führt, über die Klippen gestürzt und vierzig Meter tiefer zwischen Bäumen und Hecken als Wrack gelandet. Während Kelly an den Folgen des Unfalls starb, überlebte ihre damals 17-jährige Tochter Prinzessin Stéphanie.

"Wenn man eines Tages mein tatsächliches Leben als Frau erzählte, würde man den Menschen erkennen, der ich wirklich bin." Mit diesen Worten von Grace Kelly beginnt Thilo Wydra seine Biografie zum 30. Todestag des fürstlichen Hollywood-Stars. Auf mehr als 300 Seiten vereint der deutsche Autor exklusives Interview- und Archivmaterial, um tiefer hinter die Fassade der Frau zu blicken. Wydra zeichnet das Bild eines zerrissenen Menschen: einerseits lebensfroh, lustig und wild, andererseits in sich gekehrt, ängstlich und verschlossen. Grace litt demnach unter einem strengen Elternhaus. Sie wurde als drittes von vier Kindern in Philadelphia geboren. Disziplin, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit galten als Tugenden. Die Kinder nannten ihre Mutter aufgrund ihrer deutschstämmigen Eltern "preußischer General". Dominanter Vater und Suche nach Anerkennung - zwei Schlüsselworte, die auch James Spada in seiner 1987 veröffentlichten Biografie "Grace. The Secret Lives of a Princess. An Intimate Biography of Grace Kelly" anführt. Sie sind für ihn die Erklärung für ihren Hang nach Beziehungen mit älteren und verheirateten Männern.

Schlaganfall oder Streit?

Grace verlässt im Alter von 17 Jahren ihre Geburtsstadt Philadelphia und geht nach New York, um sich ihrer Leidenschaft zu widmen: dem Theater, dem Kino und dem Fernsehspiel. Die Hitchcock-Filme "Das Fenster zum Hof" (1954), "Bei Anruf Mord" (1954) und "Über den Dächern von Nizza" (1955) machten sie zum gefeierten Star. Ihr größter Rollenwechsel begann mit ihrer "Märchenhochzeit des Jahrhunderts". Welche Opfer sie für den Titel der Fürstin bringen musste, ahnte Grace wahrscheinlich selber nicht. Als Repräsentantin eines Staates und Mutter dreier Kinder beugte sie sich dem Protokoll und dem Wunsch Rainiers und verzichtete auf ihre Karriere. Die Ehe war problematisch, Grace wurde zunehmend depressiver und griff häufiger zum Alkohol.

Was genau passiert ist, als Graces Rover aus der Kurve getragen wurde, ist bis heute unklar. War es ein Schlaganfall? Ein Streit mit ihrer Tochter? Saß doch Stéphanie am Steuer? Oder war Grace so unglücklich, dass sie absichtlich nicht gebremst hat, wie Gerüchte besagten? Die Legende um Grace lebt weiter.

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