Die Gefahr am Wrack wächst

Giglio/Rom. Eine Woche nach dem Kentern der "Costa Concordia" suchen Taucher nach einer Zwangspause wieder Vermisste im Wrack des Kreuzfahrtschiffes. Am Freitagmorgen hatten die Taucher ihre Arbeit eingestellt, weil sich das 290 Meter lange Schiff erneut bewegte. Sie fürchteten eine wachsende Gefahr an dem Wrack

Giglio/Rom. Eine Woche nach dem Kentern der "Costa Concordia" suchen Taucher nach einer Zwangspause wieder Vermisste im Wrack des Kreuzfahrtschiffes. Am Freitagmorgen hatten die Taucher ihre Arbeit eingestellt, weil sich das 290 Meter lange Schiff erneut bewegte. Sie fürchteten eine wachsende Gefahr an dem Wrack. Erst nach ganztägigen Beratungen entschieden die Bergungskräfte am Abend, die Suche wieder aufzunehmen.Das gekenterte Kreuzfahrtschiff bewegte sich am Freitag unaufhörlich. Das Wrack vor der Insel Giglio drohte abzurutschen und ganz unterzugehen. Im Laufe des Tages besprachen die Teams ihr weiteres Vorgehen und werteten Daten eines Roboters aus, der unter Wasser eingesetzt wird.

Möglicherweise brachten Strömungen am frühen Morgen Bewegung in das Wrack. Um das Schiff zu stabilisieren, gibt es Pläne, das Schiff mit Hebeseilen am Felsen festzumachen. Die Zeit drängt am Freitag: Von Norden her näherte sich ein Unwetter. Sturm und hohe Wellen könnten den Luxusliner weiter absacken lassen. Noch immer gibt es mehr als 20 Vermisste, darunter zwölf Deutsche. Das Kreuzfahrtschiff droht nach der Havarie vom 13. Januar über eine Unterwasserklippe in die Tiefe zu gleiten.

Weil die Suche nach den Vermissten noch nicht beendet und außerdem viel Treibstoff an Bord ist, soll ein Sinken des Schiffes auf jeden Fall verhindert werden.

"Absolute Priorität hat für uns weiterhin die Suche nach Vermissten", sagte der Sprecher der Rettungsmannschaften, Luca Cari, auf die Frage, wann mit dem Abpumpen des Treibstoffs zu rechnen sei. Unklar war damit, wann die niederländische Spezialfirma Smit mit dem Entfernen des Öls aus den Tanks beginnen kann. Der Beginn der Aktion war eigentlich für Freitag oder diesen Samstag geplant. Jedoch dürften die Arbeiten aus Sicherheitsgründen voraussichtlich erst dann anfangen, wenn sich keine Helfer mehr an Bord befinden.

Nach Angaben der Reederei sollen etwa 2300 Tonnen Treibstoff an Bord sein. dpa

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