Deutschland reagiert auf Pferdefleisch-Skandal

Berlin. Im Pferdefleisch-Skandal haben auch in Deutschland viele Supermärkte Fertigmahlzeiten aus den Regalen genommen. Real stoppte den Verkauf der "Mini Cheeseburger" des Lieferanten "Agro on" und seiner "TiP"-Lasagne, wie ein Sprecher gestern mitteilte

Berlin. Im Pferdefleisch-Skandal haben auch in Deutschland viele Supermärkte Fertigmahlzeiten aus den Regalen genommen. Real stoppte den Verkauf der "Mini Cheeseburger" des Lieferanten "Agro on" und seiner "TiP"-Lasagne, wie ein Sprecher gestern mitteilte. Zuvor hatte Kaiser's Tengelmann einen Verkaufsstopp für die "A&P"-Tiefkühl-Lasagne bestätigt. Edeka lässt nun "alle relevanten Eigenmarkenprodukte prüfen". Anders als einige Ketten in Großbritannien hatten deutsche Unternehmen nach eigenen Angaben noch keine Bestätigung für Pferd statt Rind in den Produkten.Von Aldi und Lidl, die im Ausland Waren aus dem Handel genommen haben, hieß es, dass sie in Deutschland noch nicht eingegriffen haben. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) forderte eine schnelle Aufklärung des Skandals um nicht deklariertes Pferdefleisch in Frankreich und Großbritannien. "Was drauf steht, muss auch drin sein - darauf müssen sich Verbraucher verlassen können", sagte sie der "Bild"-Zeitung.

Ministertreffen in Brüssel

Die Ursachenforschung geht unterdessen weiter. Der britische Ernährungsminister Owen Paterson hielt ein weiteres Krisentreffen mit Spitzenvertretern der Nahrungsmittelbranche ab. Heute soll es ein Ministertreffen auf EU-Ebene geben. Außerdem soll der Skandal ein Thema beim Treffen der Agrarminister der betroffenen Länder heute in Brüssel sein. In britischen Medien wurde vermutet, dass mit Medikamenten behandelte Pferde - die etwa in Deutschland für die Verarbeitung als Lebensmittel tierärztlich gesperrt sind - in die Nahrungskette gelangt sein könnten. Die Lebensmittelbehörden gehen aber davon aus, dass keine gesundheitliche Gefährdung zu befürchten ist. dpa

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