Deutsche Marine rettet Schiffbrüchige

Beirut/Potsdam. Deutsche Marinesoldaten haben vor der libanesischen Küste 30 Schiffbrüchige gerettet, nachdem ein Frachter mit 83 Menschen und Tausenden von Tieren an Bord bei stürmischem Wetter gekentert war. Weitere 15 Menschen seien von anderen Schiffen geborgen worden, sagte ein Bundeswehrsprecher

Beirut/Potsdam. Deutsche Marinesoldaten haben vor der libanesischen Küste 30 Schiffbrüchige gerettet, nachdem ein Frachter mit 83 Menschen und Tausenden von Tieren an Bord bei stürmischem Wetter gekentert war. Weitere 15 Menschen seien von anderen Schiffen geborgen worden, sagte ein Bundeswehrsprecher. Elf Schiffbrüchige konnten sich laut libanesischen Medien aus eigener Kraft an den Strand retten. Insgesamt wurden neun Leichen gefunden.

Nach Angaben des Bundeswehrsprechers zogen auch die Soldaten des Versorgungsschiffes "Mosel" und des Minenjagdbootes "Laboe" vier Leichen aus den Fluten des Mittelmeeres. "Der Sturm hat die Rettungsaktion natürlich kompliziert gemacht, aber es ist in dem Gebiet im Moment nicht so kalt, deshalb wurden auch so viele Überlebende gefunden", sagte der Sprecher. Nach rund 20 Vermissten wurde am Freitag noch gesucht.

Als die Retter am Donnerstagabend in dem Gebiet eintreffen, ist die Lage zunächst extrem unübersichtlich. Es ist dunkel. Um sie herum türmen sich bis zu vier Meter hohe Wellen auf. Überall treiben tote Schafe im Wasser. Die Seeleute, die von den Helfern aus dem Wasser geholt werden, sind völlig erschöpft.

Die deutschen Soldaten bringen die von ihnen geborgenen Besatzungsmitglieder am Freitagmorgen in die Hafenstadt Tripoli, wo sie medizinisch behandelt werden. Danach fahren die Marinesoldaten zurück ins Einsatzgebiet, um nach weiteren Überlebenden zu suchen. Zwei Leichen und elf Menschen, die sich selbst retten konnten, finden die Libanesen am Freitag am Strand nahe Akkar. Das Frachtschiff "Danny F II" war am frühen Donnerstagabend rund 20 Kilometer vor der Küste gesunken. Nach Angaben der libanesischen Polizei ist der britische Kapitän unter den Toten. Das Schiff war mit tausenden Schafen und Rindern an Bord auf dem Weg von Uruguay nach Syrien und sollte ursprünglich den Hafen Tartus anlaufen. Wegen des Sturms war dies nicht möglich. Der Kapitän nahm daraufhin Kurs auf die libanesische Küste. Mit der Besatzung und sechs Passagieren gingen auch die Tiere über Bord. dpa

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