Der Wind verhindert die Explosion

London. Im Kampf gegen eine mögliche Explosion auf der Gasplattform "Elgin" in der Nordsee hat der Betreiber-Konzern Total ein wenig Zeit gewonnen. Die Meteorologen sagen für die nächsten Tage stabile Windbedingungen voraus. Somit ist das Risiko, dass sich die Gaswolke an einer hoch über der Plattform lodernden Gasflamme entzünden kann, nach Meinung von Experten überschaubar

London. Im Kampf gegen eine mögliche Explosion auf der Gasplattform "Elgin" in der Nordsee hat der Betreiber-Konzern Total ein wenig Zeit gewonnen. Die Meteorologen sagen für die nächsten Tage stabile Windbedingungen voraus. Somit ist das Risiko, dass sich die Gaswolke an einer hoch über der Plattform lodernden Gasflamme entzünden kann, nach Meinung von Experten überschaubar. Gegenwärtig treibt der Wind das Gas in östliche Richtung von der Plattform weg. Total ist unterdessen einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Das Leck wurde etwa 25 Meter oberhalb der Wasseroberfläche, am Kopf des Bohrlochs lokalisiert. "Wir kennen jetzt das Problem", sagte ein Total-Sprecher gestern. Das Gas trete in die Luft aus und lege sich zum Teil als Kondensat auf der Meeresoberfläche ab. Zunächst war angenommen worden, dass das Leck 4000 Meter unter der Meeresoberfläche liege.Zur Lösung komme eine Entlastungsbohrung oder das Verpressen des Bohrloches mit Schlamm in Betracht. "Wir verfolgen diese Optionen weiter parallel", sagte der Sprecher. Ob die Erkenntnis, dass das Leck nicht unterhalb des Meeresgrundes liegt, Vorteile bei möglichen Abdichtungsversuchen bringt, wollte Total gestern nicht bestätigen.

Die Auswirkungen für die Umwelt könnten geringer sein, als zunächst befürchtet. "Das Forschungsinstitut Marine Scotland beobachtet die Umweltauswirkungen weiterhin. Bisher sind sie minimal", sagte der schottische Ministerpräsident Alex Salmond im Parlament in Edinburgh. Dennoch dürfe das Problem nicht heruntergespielt werden. Die Umweltorganisation Greenpeace und der walisische Biologe Christoph Gertler wiesen auf die klimaschädigende Wirkung von austretendem Gas aus. Diese sei etwa 20 Mal größer als beim Klimakiller Kohlendioxid.

Die Förderung an den von der Plattform aus koordinierten anderen Gasbohrungen sei abgestellt und die Ventile an Bord der Plattform seien geöffnet worden, hieß es bei Total. So könne das im System verbliebene, überschüssige Gas kontrolliert abgefackelt werden. Dies garantiere auch, dass selbst im Falle einer Explosion und einer totalen Zerstörung keine weiteren Lecks entstehen. Die Flamme werde in den nächsten Tagen vermutlich von selbst ausgehen. dpa

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