Der Rückzug des Tigers

New York. Der beste Golfspieler der Welt gibt sich geschlagen. Tiger Woods zieht sich nach dem Showdown seiner privaten Fehltritte vom Feld zurück

New York. Der beste Golfspieler der Welt gibt sich geschlagen. Tiger Woods zieht sich nach dem Showdown seiner privaten Fehltritte vom Feld zurück. Er müsse jetzt erst einmal seine Ehe retten, teilte Woods Fans, Kollegen und Geschäftspartnern auf seiner Internetseite mit: "Ich bin mir sehr klar über die Enttäuschung und den Schmerz, den ich durch meine Untreue vielen Menschen zugefügt habe, vor allem meiner Frau und meinen Kindern", heißt es dort. Woods gab damit erstmals öffentlich zu, seiner Frau nicht treu gewesen zu sein. Es tue ihm ernsthaft leid und er hoffe um Vergebung, schrieb der 33-Jährige. Ob "der größte Sportler aller Zeiten" auf seiner Jacht das Weite sucht oder sich mit Frau und Kindern nach Schweden absetzt, blieb zunächst offen. Elin Nordegren (29), ein schwedisches Ex-Model, seit fünf Jahren "Mrs. Woods", hatte schon vor Wochen ein Anwesen auf einer Insel vor Stockholm erworben, das der Familie Zuflucht bieten könnte. "Er gesteht ein, dass auch er sterblich ist", staunte die "Los Angeles Times". Der Champion, Gewinner von 14 Major-Turnieren, war mit seinen stählernen Nerven, seiner Intelligenz und der sympathischen Erscheinung seit mehr als zehn Jahren das Aushängeschild des Profi-Golfs. Auf Woods' weißer Weste war nicht ein Fleck zu sehen. Er war der Saubermann unter Amerikas Sportlern, der "Teflon-Tiger": In erster Ehe glücklich verheiratet, Vater von zwei Kindern, ohne Alkohol- oder Drogen-Skandale.Dann kam die verhängnisvolle Nacht des 27. November. Sie löste eine Lawine schmutziger Gerüchte um den Golf-Star aus und brachte den braven Familienmensch mit Prostituierten und Pornostars in Verbindung. Woods tauchte ab, als könnte er die Schlagzeilen aufhalten, wenn er sich nur versteckt. Saga vom "wilden Tiger"Doch Klatschblätter und Internetportale hatten Blut geleckt und jagten den Frauen aus Woods' Schattenleben hinterher. Als sich die Saga vom "wilden Tiger" verdichtete, blieb auch renommierten Zeitungen nichts anderes übrig, als sich dem Abgesang anzuschließen. "Die einzige Frau, die mit ihrem Bekenntnis, mit Tiger zu schlafen, noch für Überraschung sorgen könnte, ist seine Ehefrau", spottete die "Los Angeles Times" am Samstag. Der Mann mit dem perfekten Handicap sei tiefer gefallen als je ein anderer in der Geschichte des Golfs. "Warum", wunderte sich die "Washington Post", "geht alle Welt so hart mit ihm ins Gericht?" Andere Sportgrößen seien des Mordes angeklagt gewesen und freigesprochen worden, gab das Blatt unter Bezug auf den Ex-Footballstar O.J. Simpson zu bedenken. Im Grunde gehen uns seine Affären nichts an, räumten etliche Zeitungen am Tag nach Woods Schuldbekenntnis ein. Wenn aber die Zuschauerzahlen bei Golf-Turnieren durch sein Fehlen schrumpfen habe die Öffentlichkeit mitzureden. Dann verdiene Woods, der seiner Frau zuliebe ein schweres Opfer zu bringen bereit ist, Applaus, damit er bald wieder zu seinem berühmten Schlag ausholen könne.dpa/afp

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