Der "Mann im Mond" wird 80 Jahre alt

Washington. Eine Geburtstagsparty mit großem Brimborium wäre eine Überraschung. Lärm um seine Person kann der erste Mann auf dem Mond nicht leiden. Seit Jahren lebt Neil Armstrong (Foto: dpa) zurückgezogen, schon kurz nach dem historischen Weltraumereignis machte er sich in der Öffentlichkeit rar. Heute wird der "Mann im Mond" 80 Jahre alt.38 war Armstrong, als er am 21

Washington. Eine Geburtstagsparty mit großem Brimborium wäre eine Überraschung. Lärm um seine Person kann der erste Mann auf dem Mond nicht leiden. Seit Jahren lebt Neil Armstrong (Foto: dpa) zurückgezogen, schon kurz nach dem historischen Weltraumereignis machte er sich in der Öffentlichkeit rar. Heute wird der "Mann im Mond" 80 Jahre alt.

38 war Armstrong, als er am 21. Juli 1969 den Fuß auf den Erdtrabanten setzte und den legendären Satz sprach: "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit." Unverschämt gut sah er aus auf den Nasa-Bildern im Astronautenanzug - ein Traummann: intelligent, visionär, wagemutig, attraktiv. Damit hätte er auch das nötige Zeug zum Politiker gehabt. Aber davon, genauso wie von lukrativen Redevorträgen, wollte Armstrong nichts wissen - ein Weltraumheld, der zu einer Art Rätsel wurde.

Geboren in Wapakoneta (Ohio) soll er schon als Zweijähriger von Flugzeugen fasziniert gewesen sein. Bereits mit 16 brachte er es zur ersten Fluglizenz. Armstrong studierte dann an der Purdue University Luftfahrt-Ingenieurwissenschaften, wurde Marineflieger und absolvierte 78 Kampfeinsätze im Koreakrieg. Mitte der 50er Jahre begann eine mehrjährige Karriere als unerschrockener Testpilot. Über 50 verschiedene Maschinen erprobte Armstrong. Dabei erreichte er Höhen von über 62 Kilometern.

Aber er wollte noch höher hinaus, und 1962 war der erste Schritt erreicht: Die Nasa akzeptierte Armstrong als Astronauten. 1966 gelang ihm als Chefpilot von "Gemini 8" das Andocken an ein unbemanntes Raumfahrzeug im Orbit - das erste Rendezvous im All. Drei Jahre später ging dann der größte Traum in Erfüllung. Armstrong leitete die "Apollo 11"-Mondmission und trat als erster aus der Luke, vor seinem Kollegen "Buzz" Aldrin. Als einer der Gründe dafür wurde angegeben, dass Armstrong trotz seiner Karriere kein aufgeblasenes Ego besitze, und das habe die Nasa honorieren wollen.

In den ersten Wochen nach der Rückkehr ließ sich Armstrong mit der Crew noch feiern. Er gab dann aber schon wenig später bekannt, dass er nicht mehr ins All fliegen wolle und verließ die Nasa 1971 ganz, um acht Jahre als Professor an der University of Cincinnati Luft- und Raumfahrt-Ingenieurwissenschaften zu lehren. Danach nahm der in zweiter Ehe verheiratete Armstrong hier und da Sprecherfunktionen an und war Vorstandsmitglied in Unternehmen. Aber Fernsehauftritte gab es kaum.

Aber so selten man auch von Armstrong hört: Als Präsident Barack Obama in diesem Jahr die Abkehr von einem neuen Mondprogramm verkündete, da konnte die Weltraumlegende denn doch nicht schweigen. Armstrong warnte in einem offenen Brief vor einem "Rückfall der USA in die Zweitklassigkeit" bei der Weltraumforschung. Mit 80 ist er noch immer ein Mann mit Visionen. dpa

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