Der Fluch des ewigen Zweiten

Washington. Zweiter Mann zu sein, ist stets eine schwierige Rolle - zweiter Mann auf dem Mond zu sein, ist fast wie ein Fluch. Denn es bedeutet Ruhm, der bitter wie Galle schmeckt

Washington. Zweiter Mann zu sein, ist stets eine schwierige Rolle - zweiter Mann auf dem Mond zu sein, ist fast wie ein Fluch. Denn es bedeutet Ruhm, der bitter wie Galle schmeckt. Selbst die Ironie, mit der Edwin "Buzz" Aldrin (Foto: dpa) der Tatsache, dass er damals vor vier Jahrzehnten ganze 19 Minuten nach Neil Armstrong den Erdtrabanten betrat, beizukommen versucht, klingt seltsam verkrampft. "Neil sollte der erste Mann sein, der auf dem Mond herumläuft, ich bin der erste Mann, der auf dem Mond in die Hose pinkelte", sagte Aldrin einmal. Am 20. Januar wird Aldrin 80 Jahre alt.

39 Jahre war Aldrin an jenem denkwürdigen 21. Juli 1969 alt, mit Erfolgen überschüttet wurde er bereits zuvor: Er war der erste Astronaut mit Doktorwürde. Zudem war Aldrin derjenige, der als Pilot die Landefähre "Eagle" sicher auf den Mond bugsierte. Erst im Frühjahr, relativ kurz vor der Mission, entschied die Nasa, dass Kommandant Armstrong den Vortritt haben sollte. Der dritte Mann der Apollo-11-Mission, Michael Collins, der damals im Mutterschiff bleiben musste, berichtete von echten Verstimmungen zwischen Aldrin und Armstrong beim Ausstieg - so etwas durfte natürlich offiziell niemals bekannt werden.

Den Ruhm konnte Aldrin nur kurz genießen. Innere Leere und Perspektivlosigkeit bemächtigten sich seiner nach der Heldentat. Was kann ein Mann, der auf dem Mond wandelte, noch tun im Leben? Er bekam Depressionen, begann zu trinken, wurde alkoholabhängig. Eine weitere Enttäuschung war, dass die Beförderung zum General ausblieb. Er erlitt einen Nervenzusammenbruch, zwei Ehen scheiterten. Ihm hätten schlicht neue Ziele gefehlt, schrieb er 1973 in seinem Buch "Rückkehr zur Erde".

Aldrin war Astronaut und Soldat aus Berufung. Die Militär-Kader-Schmiede "West-Point" schloss er 1951 als Drittbester seines Jahrgangs ab. Im Korea-Krieg flog er 66 Kampfeinsätze. Sein Fliegername war "Buzz", der zu seinem Rufnamen bei den Amerikanern wurde. Mitte der 1950er war er drei Jahre im rheinland-pfälzischen Bitburg stationiert, 1963 rückte er ins Nasa-Mond-Programm auf.

Doch nach der Mond-Mission blieb das Glück aus. Streng geheim musste es bleiben, dass Aldrin zu Beginn der 70er Jahre in psychiatrischer Behandlung war. 1972 schied er aus der Luftwaffe aus, gründete ein Raumschiff-, Forschungs- und Design-Unternehmen, versuchte sich als Berater einer Ölgesellschaft, als Händler von Cadillacs und Werbeträger für Volkswagen. Doch bis heute hält seine Raumfahrt-Begeisterung an. "Die Maxime heißt: Zum Mars und nicht zurück zum Mond", meinte er zum 40. Jubiläum des ersten Mondfluges.

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