Deauville kennt keine Krise

Deauville. Krise? In Deauville zumindest ist davon in diesem August nichts zu spüren. "Für diesen Sohn von Storm Cat beginnen wir mit 100 000 Euro", ruft der Versteigerer. Die jährliche Vollblüter-Auktion, die jetzt zu Ende ging, lockte wie eh und je Reitsportbegeisterte Investoren in das elegante Seebad in der Normandie

Deauville. Krise? In Deauville zumindest ist davon in diesem August nichts zu spüren. "Für diesen Sohn von Storm Cat beginnen wir mit 100 000 Euro", ruft der Versteigerer. Die jährliche Vollblüter-Auktion, die jetzt zu Ende ging, lockte wie eh und je Reitsportbegeisterte Investoren in das elegante Seebad in der Normandie. Denn sie alle träumen davon, mit ihren Rennpferden eines der berühmten Rennen wie den Prix de Diane oder den Dubai World Cup zu gewinnen - Wirtschaftskrise hin oder her. Entgegen allen Erwartungen konnte die renommierte Versteigerung der Jährlinge, wie die im Schnitt 18 Monate alten Pferde im Fachjargon heißen, mit 41,4 Millionen Euro in diesem Jahr sogar einen neuen Einnahmerekord aufstellen. 2008 hatte die von Arqana organisierte Auktion 40,8 Millionen Euro gebracht, auch das ein Rekord. Angesichts des wirtschaftlichen Umfeldes war Arqana-Chef Eric Hoyeau diesmal mehr als zufrieden. "Der Markt hat seit September 2008 in den USA begonnen einzubrechen", sagt er. "Der Rückgang hat sich dann bei den Versteigerungen in England und Australien fortgesetzt und insgesamt 20 bis 30 Prozent erreicht." Deauville dagegen wurde von dem Einbruch verschont. Wieder einmal: Der Umsatz der Versteigerung sei seit 2005 niemals rückläufig gewesen, egal, wie sich das wirtschaftliche Umfeld entwickelt habe, erklärt Hoyeau. "Die Zahlen in diesem Jahr zeigen, dass Deauville wirklich zu den Großen gehört." Die Pferde-Auktion hat ihren Erfolg vermutlich nicht nur ihrem Renommee, sondern auch ihrem Termin im August zu verdanken. So wurde sie 2008 von einem Preiseinbruch verschont, da sie noch vor den ersten spektakulären Firmenpleiten in den USA stattfand. In diesem Jahr wiederum konnte sie davon profitieren, dass sich eine Stabilisierung, wenn nicht sogar Verbesserung der wirtschaftlichen Lage andeutet. Arqana-Chef Hoyeau dagegen begründet den Erfolg mit der strengen Auswahl der angebotenen 500 Jährlinge nach höchsten Qualitätsansprüchen. Immerhin konkurriert Deauville mit anderen renommierten Pferdeauktionen, darunter der von Newmarket in Großbritannien. "Dieses Jahr haben elf Käufer mehr als 300 000 Euro für einen Jährling ausgegeben", berichtet Hoyeau stolz. Den absoluten Rekordpreis erzielte ein junger Vollblüter, dessen Vater das berühmte Rennpferd Storm Cat aus den USA ist. 900 000 Euro zahlte der regierende Emir von Dubai, Scheich Mohamed al-Maktoum, für ihn. Zusammen mit seinem Bruder Scheich Hamdam war er wie bereits im letzten Jahr der größte Käufer der Auktion. Insgesamt erwarben die Brüder Maktoum 27 Jährlinge für 7,5 Millionen Euro. Neben ihnen gehörten die Marquise de Moratella und das berühmte irländische Gestüt Coolmore zu den wichtigsten Käufern der Auktion. Die Zukunft sieht Auktionsveranstalter Arqana dagegen in den Käufern aus dem Osten.

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