Dealer aus dem Kinderzimmer

Leipzig · Er soll von seinem Kinderzimmer aus 900 Kilogramm Drogen über das Internet abgesetzt haben: Gestern legte der 20-jährige Maximilian S. vor dem Leipziger Landgericht ein umfassendes Geständnis ab. Der als "Kinderzimmer "-Dealer bekannt gewordene Angeklagte sagte, ihm sei es in erster Linie nicht ums Geld gegangen.

Er habe mit seiner Internetplattform "shiny-flakes" andere übertrumpfen wollen: "Die Idee war, das ganze besser zu machen als andere."

Der 20-Jährige agierte von seinem Kinderzimmer aus, das zugleich Drogenlager, Büro und Versandzentrum war und von dem aus er laut Anklage seit Ende 2013 in großem Stil mit Haschisch, Ecstasy-Tabletten, Kokain, LSD und verschreibungspflichtigen Tabletten gehandelt haben soll. Anfangs nutzte Maximilial S. laut Anklage das Darknet für seine Geschäfte. Zuletzt verkaufte er die Drogen dann über das offen zugängliche Internet. Die in Briefen oder Paketen verpackten Drogen wurden per Einschreiben oder an Packstationen geliefert. Bezahlt wurde mit der virtuellen Währung Bitcoins.

Der Angeklagte sprach selbst von einer "Schnapsidee". Nachdem er im März 2013 seine Lehre in der Gastronomie "aus Desinteresse" abgebrochen habe, habe er viel Zeit am Computer verbracht. Mit rund 2000 Euro sei er dann ins Internet-Drogengeschäft eingestiegen, bis sich die Umsätze immer höher schraubten - auf rund vier Millionen Euro.

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