Das Doppelleben des Tony M.

Paris. Vier Tage lang war der Millionendieb von Lyon der Held der Internetgemeinde. Doch die französische Polizei hat den Verbrecher schnell entzaubert. In knapp zwei Tagen hatten die Fahnder 9,1 Millionen der 11,6 Millionen Euro aufgespürt, die der 39-jährige Geldtransporteur Tony M. aus seinem gepanzerten Transporter geklaut hatte

Paris. Vier Tage lang war der Millionendieb von Lyon der Held der Internetgemeinde. Doch die französische Polizei hat den Verbrecher schnell entzaubert. In knapp zwei Tagen hatten die Fahnder 9,1 Millionen der 11,6 Millionen Euro aufgespürt, die der 39-jährige Geldtransporteur Tony M. aus seinem gepanzerten Transporter geklaut hatte. Jetzt versucht die Polizei, Licht in das perfekt organisierte Doppelleben des Millionendiebs zu bringen. Zehn Jahre lang hatte Tony M. Nachbarn und Kollegen getäuscht. Er fuhr mit dem Fahrrad zur Arbeit und klagte über seinen Hungerlohn - 1700 Euro. In seinem Wohnviertel fuhr er nur in einem alten Peugeot 406 herum und lebte zuletzt in einem ärmlichen Haus. Was keiner wusste: Er besaß einen Ferrari und auf einem Dutzend Bankkonten lagen 100 000 Euro bereit. Denn in seinem zweiten Leben war Tony Unternehmer. Er dealte mit Luxusautos und war Miteigner einer Immobiliengesellschaft. Doch diese Geschäfte machte Tony am anderen Ende von Frankreich, zumeist per Internet und Telefon. Schließlich meldete der Franzose mit serbischen Wurzeln den Ferrari als gestohlen und plante seinen großen Coup: den ersten Diebstahl eines Geldtransporters durch den eigenen Fahrer in Frankreich. Die Tat hätte eigentlich gar nicht möglich sein dürfen. Nach den Regeln der Transportgesellschaft darf ein Fahrer nie alleine mit dem Schlüssel für den Laderaum im Transporter bleiben, außerdem dürfen maximal sieben Millionen Euro geladen werden. Und es war verboten, bei einem Geldtransport von der Zentralbank zur Zentrale noch bei Kunden zu halten. Doch Tony hatte die Schlüssel, im Laderaum waren 11,6 Millionen Euro und seine beiden Kollegen stiegen unterwegs aus, um Formulare bei einer Bank auszufüllen. Der unscheinbare Tony hatte dafür gesorgt, dass ihm zwei Neulinge zugeteilt waren. Das scheinbar perfekte Verbrechen stieß bei vielen Franzosen auf Bewunderung. "Genial und ohne Gewalt, Hut ab", schreibt ein Fan in einem Internetforum. Clevere Geschäftemacher nutzten die "Tonymanie" und boten Hemden mit seinem Konterfei an. Doch ohne die Millionen wird es Tony M. schwerer haben, sich abzusetzen. Falls er gefasst wird, riskiert Tony indes maximal drei Jahre Haft wegen schweren Diebstahls - weil er keine Gewalt angewendet hat.

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