Autobiografie Mehr als nur die Ex von Til

Hamburg · Dana Schweiger hat ein Buch über ihr Leben geschrieben. Neben der Zeit mit Ex-Mann Til erzählt die Amerikanerin auch von ihrer Kindheit.

 Im Buch „Im Herzen barfuß“ schreibt Dana Schweiger nicht nur über das Beziehungsaus mit Schauspieler Til Schweiger, sondern auch über ihren Alltag als alleinerziehende vierfache Mutter.

Im Buch „Im Herzen barfuß“ schreibt Dana Schweiger nicht nur über das Beziehungsaus mit Schauspieler Til Schweiger, sondern auch über ihren Alltag als alleinerziehende vierfache Mutter.

Foto: dpa/Georg Wendt

In Deutschland ist Dana Schweiger vor allem eines: die Ex-Frau von Filmstar Til Schweiger. Doch davon will sich das einstige Model gern befreien. Das tut die 51-Jährige nun mit einem Buch über ihr Leben. „Im Herzen barfuß“ heißt es. Sie habe zuvor schon Anfragen für Autobiografien gehabt und diese abgelehnt. Nun sei sie jenseits der 50, ein bisschen reifer und reflektierter und gelassener – und in der Stimmung dafür gewesen.

Ein Mitspracherecht hatten dabei weder ihre vier Kinder noch Til Schweiger. Und wie hat Til auf ihr Buchprojekt reagiert? „Bestimmt hatte er zuerst eine Panikattacke“, sagt Schweiger und lacht. „Nein. Ich glaube, er hat viel Vertrauen in mich und weiß schon, dass ich die pikanten Details auslasse.“ Es sei auch nicht ihr Ziel gewesen, schmutzige Wäsche zu waschen und eiskalt mit Til abzurechnen. Sie habe zudem nur das geschrieben, was Til ohnehin bereits öffentlich gemacht habe, beteuert sie. Und so ist in dem Buch zu lesen, dass nicht nur eine, sondern mehrere bedeutungslose Affären ihres Mannes das Ende der Ehe besiegelt hatten.

Zu lesen ist auch, dass die Ehe im Grunde schon vor ihrem Umzug von Malibu nach Hamburg im Jahr 2003 nicht mehr funktioniert hat. Zu selten hatte sich das Paar gesehen, zu wenig in Sachen Erziehung und Haushalt am gleichen Strang gezogen. Dennoch spielten sie zunächst weiter das perfekte Liebespaar – für ihre Kinder. Ein zwölfseitiges Kapitel ist Dana Schweiger dieser Abschnitt ihres Lebens wert.

In den restlichen zwölf Kapiteln spielt der deutsche Schauspieler eher eine Nebenrolle. So beschäftigt sich das Buch mit ihrer eher armen Kindheit in Seattle, alljährlichen Ferien auf einer Skihütte in Skykomish, ihrer wilden Jugend, ihrer Modelzeit in Asien, ihrer Liebe zu Autos, dem Aufbau der Firma „Bellybutton“, ihrem stetigen Kampf gegen die Pfunde sowie dem Stress, den man als vierfache – zumeist alleinerziehende – Mutter so erlebt.

Das Lesen des Buches fühlt sich an wie eine Mischung aus Sofa-Gespräch bei Rotwein mit Freundinnen und Klatsch-Zeitschriften-Schmökern beim Friseur oder Arzt. Der Leser erfährt viel aus dem Alltag einer Frau um die 50 und wie sie Beziehungs-, Erziehungs- und Firmenkrisen bewältigt hat. Dabei geht sie liebevoll mit ihren eigenen Schwächen und den Schwächen anderer um und haut niemanden in die Pfanne.

Pubertierende Kinder, kritische Schwiegereltern, komische Ex-Freunde, der Neid auf anscheinend perfekte Übermütter – die Beschreibungen ihres Alltags sind so normal, dass sie fast schon banal sind. Ihr sei wichtig gewesen, den Frauen zu sagen: „Du bist nicht allein!“. Auch bekannte oder wohlhabendere Frauen hätten am Ende des Tages die gleichen Probleme und Schwierigkeiten mit ihrem Leben, ihren Männern, ihren Kindern und ihrem Job – prominent hin oder her.

Das Schreiben des Buches – zusammen mit der Ghostwriterin Janina Jetten – habe ihr gezeigt, was im Leben wirklich wichtig ist. Die ersten Interviews mit der Autorin hatte sie zudem just, als im November 2018 in Malibu bei Los Angeles Waldbrände Tausende Wohnhäuser zerstörten und auch sie vor den Flammen in Windeseile fliehen musste.

 Seit 2005 sind Dana und Til Schweiger getrennt.

Seit 2005 sind Dana und Til Schweiger getrennt.

Foto: dpa/dpaweb/A3631 Christine Kokot

Mittlerweile wohnt sie wieder in dem Haus in Malibu und genießt die letzten Monate mit ihrer jüngsten Tochter Emma, bevor die nach ihrem Schulabschluss auch flügge werden wird. Bis dahin sucht die Mutter noch etwas, was sie leidenschaftlich beschäftigt. „Ich muss irgendwo dann in mein neues Leben einsteigen. Bislang habe ich das noch nicht so genau gefunden. Aber ich bin glücklich.“ Zu ihrem eigenen Beziehungsstatus sagt Schweiger zunächst nicht viel. Nur „it‘s complicated“ (Es ist kompliziert). „Es ist undefiniert. Aber da ist jemand Wichtiges in meinem Leben.“

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