Aktuelle Zahlen des RKI Corona-Inzidenz ist im Saarland dank der Feiertage wieder unter 1000 – bleibt aber die höchste in Deutschland
Saarbrücken/Berlin · Die Sieben-Tage-Inzidenz im Saarland ist im Vergleich zum Vortag stark gesunken – das liegt allerdings daran, dass am gestrigen Feiertag keine Werte aus dem Saarland an das RKI übermittel wurden. Wie die Zahlen sich bundesweit entwickelt haben und was für die nächsten Tage zu erwarten ist.

Die Corona-Fallzahlen für das Saarland im Überblick
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Ostermontag, 18. April, keine Corona-Neuinfektionen für das Saarland. Das liegt allerdings daran, dass die Gesundheitsämter im Saarland und anderen Bundesländern an Sonn- und Feiertagen keine Corona-Daten mehr übermitteln. Das saarländische Gesundheitsministerium will erst am heutigen Dienstag wieder die aktuellen Daten verschicken. Die Meldungen der einzelnen Gesundheitsämter werden auch über die restlichen Tage lückenhaft bleiben. Lediglich das Gesundheitsamt des Landkreises Merzig-Wadern übermittelt weiterhin täglich die Corona-Zahlen. Damit bleibt die Datenlage für das Saarland vorerst bei 283 625 Infektionen seit Beginn der Pandemie und 1587 Menschen, die an oder mit dem Corona-Virus starben. Durch das „Wegfallen“ von Meldetagen sinkt darum die Sieben-Tage-Inzidenz, die die Fälle pro 100 000 Einwohner in einer Woche darstellt. Im Saarland sinkt sie darum im Vergleich zum Vortag (1185,6) signifikant auf 968,8 – immer noch die höchste Inzidenz in ganz Deutschland.
Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern; oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem gibt es nach Einschätzung des Laborverbands ALM inzwischen eine größere Zahl von Menschen, deren Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigt wird – diese Infektionen fließen damit nicht in die offiziellen Statistiken ein. Dazu kommt, dass die Zahlen durch die aktuellen Oster-Feiertage weiter verzerrt werden.
Das saarländische Gesundheitsministerium kündigte an, erst heute wieder Zahlen zu liefern. Darum ist davon auszugehen, dass morgen die Fallzahlen und damit auch die Inzidenz künstlich nach oben schnellen, da die fehlenden Zahlen von Sonntag und Montag auf die von Dienstag addiert werden. Die tagesaktuellen Zahlen vom Wochenende und -beginn sind laut RKI ohnehin weniger zuverlässig, „da am Wochenende weniger Testungen, Labordiagnostik, Meldungen und Übermittlungen stattfinden“, wie das Institut auf seiner Homepage mitteilt. „Tagesaktuelle Schwankungen sollten daher – insbesondere am Wochenende und zu Wochenbeginn – nicht überbewertet werden.“
Corona-Inzidenz: Entwicklung in Landkreisen
Der Landkreis mit der höchsten Inzidenz im Saarland ist mit 1216,7 weiterhin der Landkreis Neunkirchen. Den niedrigsten Wert verzeichnet der Regionalverband Saarbrücken mit 823,8. Außer Neunkirchen liegen nur die Kreise St. Wendel (1182,1) und Merzig-Wadern (1014,8) noch über einer Inzidenz von 1000. Im Landkreis Saarlous (976,6) und im Saarpfalz-Kreis (900,1) sind die Inzidenzen unter die 1000er-Marke gefallen.
Die Corona-Zahlen für Deutschland
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 669,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 808,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1087,2 (Vormonat: 1735,0).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 22 483 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 162 790 registrierte Ansteckungen – allerdings war jener Montag kein Feiertag.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Auch an Feiertagen sind weniger Meldungen zu erwarten. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 7 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 289 Todesfälle – wobei zu beachten ist, dass jener Montag ein normaler Werktag war. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 23 459 628 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Donnerstag mit 6,41 an (Mittwoch: 6,49). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen, an Wochenenden und Feiertagen wird diese sogenannte Hospitalisierungsinzidenz nicht aktualisiert. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Dienstag mit 20 347 900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 132 960.