Aktuelle Zahlen des RKI Corona-Inzidenz im Saarland weiter bundesweit am höchsten – verzerrte Zahlen wegen der Feiertage

Saarbrücken/Berlin · Die Inzidenz im Saarland bleibt nahezu unverändert – aufgrund der Feiertage sind die Zahlen aber mit Vorsicht zu genießen. Die aktuellen Werte im Überblick.

Corona im Saarland am 3. Dezember: die Inzidenz in allen Landkreisen
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Die Corona-Fallzahlen für das Saarland im Überblick

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Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Ostermontag, 18. April, keine Corona-Neuinfektionen für das Saarland. Das liegt allerdings daran, dass die Gesundheitsämter im Saarland und anderen Bundesländern an Sonn- und Feiertagen keine Corona-Daten mehr übermitteln. Das saarländische Gesundheitsministerium will erst am Dienstag wieder die aktuellen Daten verschicken. Die Meldungen der einzelnen Gesundheitsämter werden auch über die restlichen Tage lückenhaft bleiben. Lediglich das Gesundheitsamt des Landkreises Merzig-Wadern übermittelt weiterhin täglich die Corona-Zahlen. Damit bleibt die Datenlage für das Saarland vorerst bei 283 625 Infektionen seit Beginn der Pandemie und 1587 Menschen, die an oder mit dem Corona-Virus starben. Mit 1185,6 hat das Saarland immer noch die höchste Inzidenz in ganz Deutschland.

Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern; oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem gibt es nach Einschätzung des Laborverbands ALM inzwischen eine größere Zahl von Menschen, deren Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigt wird – diese Infektionen fließen damit nicht in die offiziellen Statistiken ein. Dazu kommt, dass die Zahlen durch die aktuellen Oster-Feiertage weiter verzerrt werden.

Corona-Inzidenz: Entwicklung in Landkreisen

Der Landkreis mit der höchsten Inzidenz im Saarland ist mit 1789,3 der Landkreis Neunkirchen. Den niedrigsten Wert verzeichnet der Regionalverband Saarbrücken mit 957,9. Der Saarpfalz-Kreis (1099,8), Saarlouis (1126,8) und St. Wendel (1462) liegen noch über einer Inzidenz von 1000. Der Kreis Merzig-Wadern (1137,5) ist der einzige, dessen Zahlen auch an Feiertagen auf den neuesten Stand gebracht werden. Hier ist die Inzidenz im Vergleich zum Vortag (1209,0) leicht gesunken.

Das saarländische Gesundheitsministerium kündigte an, erst am Dienstag wieder Zahlen zu liefern.

Die Corona-Zahlen für Deutschland

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 808,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 834,3 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1080,0 (Vormonat: 1706,3).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 20 482 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 30 789 registrierte Ansteckungen.

Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Auch an Feiertagen sind weniger Meldungen zu erwarten. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 11 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 13 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 23 437 145 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Donnerstag mit 6,41 an (Mittwoch: 6,49). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen, an Wochenenden und Feiertagen wird diese sogenannte Hospitalisierungsinzidenz nicht aktualisiert. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Ostermontag mit 20 085 800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 132 953.

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