Chile: Kumpel dachten an Kannibalismus

Santiago de Chile. "Ich sagte einem Kameraden: 'Also, wenn wir hier noch viel länger leiden müssen, wäre es vielleicht besser, wir (die 33) gehen alle in den Flucht-raum, schmeißen einen Motor an und lassen uns vom Kohlenmonoxid davontragen'", zitierte die Zeitung "La Cuarta" den Bergmann Víctor Zamora. Die 33 Kumpel waren am 5

Santiago de Chile. "Ich sagte einem Kameraden: 'Also, wenn wir hier noch viel länger leiden müssen, wäre es vielleicht besser, wir (die 33) gehen alle in den Flucht-raum, schmeißen einen Motor an und lassen uns vom Kohlenmonoxid davontragen'", zitierte die Zeitung "La Cuarta" den Bergmann Víctor Zamora. Die 33 Kumpel waren am 5. August 2010 in mehr als 600 Meter Tiefe verschüttet worden. Erst 17 Tage später war eine der Dutzenden Suchbohrungen auf ihren Flucht-ort in der Tiefe gestoßen. Die Männer schöpften Hoffnung auf Rettung.Die ersten, verzweifelten Tage in der Tiefe jedoch ernährten sie sich nur von zwei Löffeln Thunfisch und einem Löffel Milch pro Tag und Person. Dabei dachten sie auch an Kannibalismus, berichtete der US-Journalist Jonathan Franklin, der nach der Rettung das Buch "33 Männer, lebendig begraben" schrieb. Erst sei darüber gescherzt, aber später dann doch ernsthaft darüber gesprochen worden, ob der erste, der stirbt, nicht von den übrigen Männern aufgegessen werden sollte. Später erhielten die Verschütteten durch Röhren Essen, Wasser, Medikamente, Kleidung und technische Geräte. Ärzte und der Psychologe Alberto Iturra kümmerten sich um das leibliche und seelische Wohl der Eingeschlossenen, die am 13. Oktober geborgen wurden. dpa

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