Organisierte Kriminalität Bundeskriminalamt will neue kriminelle Clans verhindern

Wiesbaden · Das Bundeskriminalamt (BKA) will mit Blick auf die Zuwanderung die mögliche Bildung neuer krimineller Clans gezielt stoppen. „Wir sind da sehr wachsam“, sagte BKA-Präsident Holger Münch gestern in Wiesbaden.

Hier seien in der Vergangenheit auch Fehler gemacht worden, als arabische Familien etwa aus dem Libanon oder der Türkei nach Deutschland kamen und sich zu kriminellen Clans entwickeln konnten. Er plädierte für gute Integrationsangebote – und konsequente Ermittlungen gegen Mehrfach- und Intensivtäter, die ihr Aufenthaltsrecht auch verlieren müssten.

In Berlin wird aktuell gegen 16 Beschuldigte einer arabischstämmigen Großfamilie sowie deren Umfeld ermittelt. Der Vorwurf: Geldwäsche. Die Polizei beschlagnahmte vorläufig 77 Immobilien im Wert von mehr als neun Millionen Euro. Das sei natürlich ein „Schlag ins Kontor“ gewesen, sagte Münch.

Die Bedrohung in Deutschland durch die organisierte Kriminalität (OK) ist laut BKA-Chef ungebrochen hoch. Im Jahr 2017 habe das Bundeskriminalamt 572 OK-Verfahren bearbeitet, neun mehr als im Vorjahr. Kriminelle agierten stärker in Netzwerken, sagte Münch.

(dpa)
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