Brot soll Weltkulturerbe werden

Berlin. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks will die deutsche Brotvielfalt zum immateriellen Weltkulturerbe der Unesco machen. "Brot ist Teil der deutschen Kultur. Vor allem im Ausland merken Deutsche immer wieder, wie gut das heimische Brot ist und wie sehr sie es vermissen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Amin Werner

Berlin. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks will die deutsche Brotvielfalt zum immateriellen Weltkulturerbe der Unesco machen. "Brot ist Teil der deutschen Kultur. Vor allem im Ausland merken Deutsche immer wieder, wie gut das heimische Brot ist und wie sehr sie es vermissen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Amin Werner. Mit dem immateriellen Weltkulturerbe will die Unesco kulturelle Ausdrucksformen wie Tanz und Theater, Musik, Sprachen, Feste und Handwerk als Teil des Kulturerbes der Menschheit erhalten.Allerdings ist Deutschland dem internationalen Übereinkommen zum Schutz von immateriellen Kulturgütern noch nicht beigetreten, deswegen kann ein deutsches Kulturgut derzeit nicht in die Liste aufgenommen werden. Die Regierung - unter Federführung des Auswärtigen Amts - will es laut Werner schaffen, noch bis Jahresende den Vertrag zu unterschreiben. "Dann können wir im Frühjahr nächsten Jahres unseren Antrag einreichen, und dann hätten wir gute Chancen, den Titel im Herbst 2012 zu bekommen."

Bis dahin hat der Verband noch viel zu tun: Derzeit werde ein Brotregister erstellt, in dem die Brotsorten aus allen Regionen festgehalten werden. "Wir werden mit Sicherheit gut 300 verschiedene Sorten haben", schätzt Werner. Brot ist zwar bundesweit sehr beliebt, aber es gibt deutliche regionale Unterschiede. "Wir haben im Süden und Westen weit mehr Bäcker als im Norden und Osten", sagt der Geschäftsführer.

Nicht nur deutsches Brot soll in die Unesco-Liste aufgenommen werden. "Die Bierbrauer sind von der Idee begeistert und beobachten gerade, wie wir das machen, denn sie wollen ihre Biervielfalt natürlich auch zum Weltkulturerbe machen", verriet Werner. Deutsche Kulturgüter weltweit bekannt zu machen, ist eines der Ziele der Initiatoren. Doch es gibt auch wirtschaftliche Aspekte, die bei der Bewerbung ein Rolle spielen: "Wir wollen das Bewusstsein der Deutschen stärken, dass ein Stück Essenskultur verloren ginge, wenn die Bürger nicht mehr in Bäckereien einkaufen." Denn die Brotvielfalt in Supermärkten sei stark begrenzt. dapd

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