Brite findet Gold der Angelsachsen

London. Es ist der Traum eines jeden Goldjägers: Ein Hobby-Schatzsucher hat in England den bisher größten Goldschatz aus der Zeit der Angelsachsen entdeckt. Auf dem Acker eines benachbarten Bauern in der Grafschaft Staffordshire fand der arbeitslose Mann mit seinem Metalldetektor bis zu 1500 Stücke, darunter vor allem Kriegsausrüstung

London. Es ist der Traum eines jeden Goldjägers: Ein Hobby-Schatzsucher hat in England den bisher größten Goldschatz aus der Zeit der Angelsachsen entdeckt. Auf dem Acker eines benachbarten Bauern in der Grafschaft Staffordshire fand der arbeitslose Mann mit seinem Metalldetektor bis zu 1500 Stücke, darunter vor allem Kriegsausrüstung. Der Schatz stammt vermutlich aus dem siebten Jahrhundert und soll Millionen wert sein. Archäologen halten den Fund für den größten und bedeutendsten aus der Zeit des germanischen Stammes. Der Finder Terry Herbert sagte, der Schatz sei so groß, dass er nur noch von Gold geträumt habe. "Stell dir vor, du bist zu Hause und jemand hört nicht auf, Geld durch deinen Briefschlitz zu stecken - so war das." Für Archäologen halten den Fund in Mittelengland für bedeutender als den von Sutton Hoo in Ostengland. Dort fanden Archäologen vor 70 Jahren eine Grabstätte mit 1,6 Kilogramm Gold. "Dies wird unsere Ansichten über das angelsächsische England radikal verändern", sagte Leslie Webster, Expertin beim British Museum. Ein Richter in Staffordshire deklarierte den Fund gestern offiziell als Schatz - das bedeutet, dass er zur Krone gehört und von Museen erworben werden kann. Der Fund besteht aus fünf Kilo Gold und 1,3 Kilo Silber. Dazu gehören aufwändig dekorierte Schwertgriffe und Helm-Teile. Experten gehen davon aus, dass sie aus höchstem Adelshaus stammen. Auch ein Goldband mit biblischer Inschrift aus dem Alten Testament und bis zu drei Kreuze gehören zu den Fundstücken. Die Archäologen rätseln nun über die Herkunft des Schatzes. "Reichtum von solchem Ausmaß muss wohl einem König gehört haben", sagte Roger Bland, der beim British Museum für Schätze verantwortlich ist. Es könnte sein, dass die Besitzer die Stücke in gefährlichen Zeiten versteckt hätten, um sie später wieder auszugraben. Der Fundort liegt im einstigen angelsächsischen Königreich Mercia. Bland schätzt den Wert des Schatzes auf eine siebenstellige Summe.Derzeit liegt der Fund im Birmingham Museum and Art Gallery. Teile davon sollen von heute an rund zwei Wochen ausgestellt werden. Herbert hatte den Schatz im Juli in der Nähe seines Hauses entdeckt. Anschließend buddelte er fünf Tage lang nach den Stücken und informierte Archäologen. "Ich habe mir ständig vorgestellt, was ich am nächsten Tag finden werde", sagte der 55-Jährige. Zwar wird es noch einige Zeit dauern, bis der genaue Wert der Entdeckung feststeht. Aber ist der Schatz einmal verkauft, geht das Geld an Herbert und den Bauern, unter dessen Feld das Gold schlummerte. "Das ist mehr Spaß, als im Lotto zu gewinnen", sagte Herbert. Er wolle sich für den Erlös einen Bungalow kaufen. Und auch auf ein besseres Image hofft er: "Die Leute lachen über Sondengänger. Aber wir sind da, um solche Sachen zu finden - und sie liegen da draußen."

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