Braver Auftritt bei Vorentscheid zum Grand Prix

Köln. Es ist schon weit nach Mitternacht, als sich Lena Meyer-Landrut (19) mit der Hand durch die Haare fährt. "Ich hau ab", sagt sie zu Stefan Raab. Todmüde sieht sie aus - und das ist kein Wunder: Am Montagabend musste sie in der ersten Ausgabe von "Unser Song für Deutschland" einen ganzen Wettbewerb im Alleingang bestreiten

Köln. Es ist schon weit nach Mitternacht, als sich Lena Meyer-Landrut (19) mit der Hand durch die Haare fährt. "Ich hau ab", sagt sie zu Stefan Raab. Todmüde sieht sie aus - und das ist kein Wunder: Am Montagabend musste sie in der ersten Ausgabe von "Unser Song für Deutschland" einen ganzen Wettbewerb im Alleingang bestreiten. Einzige Teilnehmerin war sie selbst - so hatte es Raab schon wenige Stunden nach ihrem Grand-Prix-Sieg verfügt. Was jetzt in drei Vorentscheiden noch gesucht wird, ist das Lied, mit dem sie am 14. Mai antritt. Am Montagabend gab's erst mal Lena im Six Pack: Jeweils in einem anderen Outfit gab sie sechs Lieder zum Besten, aus denen die Zuschauer drei auswählten. Kommenden Montag gibt's noch mal das gleiche Procedere, und dann wird im Vorentscheid-Finale am 18. Februar "Unser Song für Deutschland" gekürt. Für alles, was dann geschieht, trägt der Zuschauer die Verantwortung, denn er hat das Lied schließlich ausgesucht.Wie man es bei einem Wettbewerb mit nur einer Teilnehmerin erwarten kann, war die von ProSieben übertragene Show nicht gerade spannungsgeladen. Die größte Überraschung war noch, dass das von Raab geschriebene "That Again" prompt durchfiel. Favorit des Studiopublikums war der Elektro-Song "Taken By A Stranger", den Raab mit den Worten kommentierte: "Man findet es faszinierend, weil man nicht so genau weiß, was das soll." Ins Finale gewählt wurden außerdem der Mainstream-Song "Maybe" und die Lena/Raab-Komposition "What Happened To Me", bei der Lena stimmliche Probleme erkennen ließ.

Nicht gerade zur Belebung beigetragen hat die kreuzbrave Jury. Als "Jurypräsident" agierte wie gehabt Stefan Raab, der auf diese Weise zwei seiner eigenen Lieder zu beurteilen hatte. Dann gab's den Chartkönig aus der Schwarzen Szene, "Der Graf", der alle Lieder einmütig lobte. Dritte im Bunde war die Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß, die noch die qualifiziertesten Kommentare abgab, aber auch alles irgendwie toll fand. "Anders, aber mutig" war noch das Kritischste.

"Never change a winning team", heißt es auf der Website zur Sendung. Die richtige Übersetzung dafür wäre wohl "Keine Experimente". Es ist die Psychologie des Erfolges: Wer einmal das völlig Unerwartete geschafft hat und dieses Wunder wiederholen will, scheut das Risiko. Darum keine Gegenkandidaten. Aber gerade das tut der Sache nicht gut. Lena sagte nach der Sendung, sie habe es diesmal wesentlich entspannter gefunden als letztes Jahr. "Der Unterschied ist, dass ich da nicht mehr stehen und warten musste, ob ich rausfliege." Doch der Zuschauer erlebte es umgekehrt: Sie wirkte diesmal viel angespannter und dementsprechend unlocker. "Der Unterschied ist, dass ich da nicht mehr stehen und warten musste, ob ich rausfliege."

Lena Meyer-Landrut

zu ihrem Auftritt

bei "Unser Song

für Deutschland"

Hintergrund

Mit den Auftritten von Lena war Stefan Raab nach dem ersten Halbfinale zufrieden. "Ich finde Lena hat einen guten Job gemacht", sagte er. "Sie hatte die anstrengendste Aufgabe. Alle Augen waren auf sie gerichtet." Angesichts der Tatsache, dass sie erst vor knapp einem Jahr ihren ersten öffentlichen Auftritt gehabt habe, sei solch eine Veranstaltung noch immer eine Herausforderung für die 19-Jährige. dapd

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