Radonbelastung Bundesamt für Strahlenschutz warnt vor Homeoffice im Keller

Salzgitter · Im Untergeschoss kann sich das radioaktive Edelgas Radon sammeln und zur Gesundheitsgefahr werden. Mit gezielten Maßnahmen lässt sich die Belastung verringern.

 Radon-Messgeräte wie dieses Radonexposimeter sind klein und unproblematisch einzusetzen. Sie werden über einige Monate aufgestellt, um eine mögliche Radonbelastung in den Inneräumen festzustellen.

Radon-Messgeräte wie dieses Radonexposimeter sind klein und unproblematisch einzusetzen. Sie werden über einige Monate aufgestellt, um eine mögliche Radonbelastung in den Inneräumen festzustellen.

Foto: dpa/Uli Deck

Wer sein Homeoffice dauerhaft im Keller eingerichtet hat, sollte eine mögliche Radon-Belastung prüfen, rät das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Das natürlich vorkommende Edelgas kann in hoher Konzentration die Gesundheit gefährden und erhöht das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken.

Radon kommt laut BfS überall in der Umwelt vor. Es entstehe im Boden als eine Folge des radioaktiven Zerfalls von natürlichem Uran, das im Erdreich in vielen Gesteinen vorkommt. In der Außenluft verdünnt sich Radon schnell und stellt dort laut BfS normalerweise kein Problem dar. In den Innenräumen von Gebäuden könne es sich jedoch anreichern. Vor allem in Kellerräumen werde mitunter eine gesundheitsgefährdende Radon-Konzentrationen erreicht, sagte BfS-Physiker Bernd Hoffmann der Wirtschaftswoche.

Wird der Referenzwert von 300 Becquerel (Bq) pro Kubikmeter Luft überschritten, müssen laut BfS Maßnahme ergriffen werden, um die Radonbelastung zu verringern. Strahlung entsteht durch radioaktive Zerfallsprozesse. Ein Bq beschreibt dabei einen Zerfallsprozess pro Sekunde.

In den saarländischen Landkreisen liegt die durchschnittliche Belastung in den Innenräumen derzeit bei 40 bis 60 Bq. Im Regionalverband Saarbrücken bei 20 bis 40. Die Radon-Situation vor Ort könne jedoch nur mit einer Messung geklärt werden, sagt das BfS.

Gemessen werde die Radon-Konzentration meist mit sogenannten Kernspurdetektoren. Die kleinen Döschen, die sich laut BfS jeder bei einem Labor besorgen kann, werden für drei Monate oder länger aufgestellt und später eingeschickt. Solche Messungen seien preiswert und unproblematisch.

Um die Konzentration in Innenräumen zu reduzieren, rät das BfS Rohrzugänge und Risse abzudichten. Kleine Lüftungsanlagen könnten das Gas absaugen. Einfaches Lüften sei hingegen eine Erstmaßnahme, aber keine dauerhafte Lösung.

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