Belgier hat auch Seniorin ermordet

Dendermonde. Der Messerstecher in einer belgischen Kinderkrippe hat offenbar bereits zuvor getötet: Genau eine Woche vor dem Blutbad in Dendermonde habe der 20-Jährige eine alte Frau ermordet, sagte gestern Staatsanwalt Christian Du Four

Dendermonde. Der Messerstecher in einer belgischen Kinderkrippe hat offenbar bereits zuvor getötet: Genau eine Woche vor dem Blutbad in Dendermonde habe der 20-Jährige eine alte Frau ermordet, sagte gestern Staatsanwalt Christian Du Four. Er bestätigte Berichte, wonach der Verdächtige offenbar weitere Greueltaten in Kindereinrichtungen plante und bei seiner Festnahme eine Liste mit drei Krippen bei sich trug. Der Täter von Dendermonde sei "auch der Täter in einem abscheulichen Verbrechen" an einer 73-Jährigen Mitte Januar im nordbelgischen Beveren bei Antwerpen, sagte der Staatsanwalt. Die Frau war in ihrer Wohnung erstochen worden, während ihr Mann bei Nachbarn zu Besuch war. Der Fall ließ die belgische Polizei ratlos zurück, weil es kein Motiv gab. Auch um das Motiv für das Blutbad in der Kinderkrippe herrscht weiter Rätselraten. Laut Staatsanwalt Du Four äußerte sich der 20-Jährige bislang zu keinem der Vorwürfe: Zwar rede er seit Sonntagabend wieder, doch spreche er nicht über die Taten, sagte der Ermittler. Belgische Medien veröffentlichten gestern die Beschreibung einer ehemaliger Mitschülerin des Beschuldigten, wonach er unreif, schüchtern und mitleiderregend gewesen sein soll. Er sei begabt gewesen in Mathematik und eher ein Einzelgänger, sagte die ehemalige Mitschülerin demnach. Außerdem habe er sich für Horrorfilme begeistert. Er soll kurz an einer Technikerschule gewesen sein und eine Krankenpfleger-Ausbildung abgebrochen haben. Zuletzt hatte er als Lagerist in einem Supermarkt gearbeitet, diesen Job aber vor Monaten gekündigt. Der Mann war am Freitag in die Krippe im flämischen Dendermonde eingedrungen und hatte wahllos auf die Babys eingestochen. Zwei Babys im Alter von sechs und neun Monaten sowie eine Betreuerin starben, zehn weitere Kleinkinder und zwei Betreuerinnen wurden zum Teil schwer verletzt. Seit seiner Festnahme befindet sich der Täter im Hungerstreik und wird inzwischen künstlich ernährt. afp

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