Stillstand unmöglich Die Obamas mischen weiter mit

Washington · Die Töchter an der Uni, die Memoiren von Michelle veröffentlicht. Es tut sich viel in Barack Obamas Leben, auch nach seiner Präsidentschaft.

 Auch Jahre nach ihrem Auszug aus dem Weißen Haus inspirieren Barack Obama, ehemaliger Präsident der USA, und die ehemalige First Lady Michelle Obama das amerikanische Volk.

Auch Jahre nach ihrem Auszug aus dem Weißen Haus inspirieren Barack Obama, ehemaliger Präsident der USA, und die ehemalige First Lady Michelle Obama das amerikanische Volk.

Foto: dpa/Ashlee Rezin Garcia

Im Wahlkampf 2016 prophezeite Barack Obama einst: Donald Trump werde es nie ins Weiße Haus schaffen. Er irrte sich. Als kleines Trostpflaster dürfte Obama dienen, dass sich sein Nachfolger nun einem Amtsenthebungs-Verfahren ausgesetzt sieht. Und im November die Frage entschieden wird, ob Trump eine zweite Amtszeit erhält.

Die letzten Monate haben gezeigt, dass Obama und Gattin Michelle weder stillsitzen noch schweigen wollen. Kurz vor Weihnachten erklärte Obama in Singapur: Der Welt würde es besser gehen, wenn alle Staaten von Frauen regiert würden. Ein dezenter Hinweis auf die Möglichkeit, dass die frühere First Lady Michelle Obama doch einmal eine Präsidentschafts-Kandidatur wagen wird? Am Sonntag ließ Obama dann durch einen ehemaligen Mitarbeiter seine Sorgen durchblicken, was die Auswahl des Trump-Herausforderers bei den Demokraten angeht: Seine Partei und das Land wollten keinen Kandidaten sozialistischer Prägung. Das war ein überraschend klarer Seitenhieb auf den 76-jährigen Parteifreund Bernie Sanders, der Umfragen zufolge gute Chancen hat, beim Auftakt der Vorwahlen im kommenden Monat in Iowa den ersten Sieg einzufahren. Obamas Furcht: Dass Sanders bei einem End-Duell gegen Trump wenig Chancen besäße.

Es gab auch eine gute Nachricht für die Familie. Der von Barack und Michelle Obama im Auftrag von Netflix produzierte Dokumentarfilm „American Factory“ („Amerikanische Fabrik“) erhielt eine Oscar-Nominierung. Der Film zeigt die Verhältnisse in einer einst geschlossenen „General Motors“-Anlage in Ohio, die von einem chinesischen Investor wiedereröffnet wird. Und dann mussten die Obamas noch ein pikantes Thema dementieren: Dass sie Prinz Harry und Meghan Markle bei ihrem Ausstieg aus dem royalen Leben beraten hätten. „Diese Gerüchte sind falsch“, ließen sie über Mitarbeiter verlauten, „es hat keine Kontakte gegeben.“

Was macht eigentlich der Rest der Familie Obama? Die beiden Töchter gehen eigene Wege. Sasha, 18 Jahre alt, wurde im September 2019 von Mama und Papa im College der Uni Michigan als Studienanfängerin abgeliefert. Die ganze Familie hat beim Einrichten des Zimmers mitgeholfen. Malia, 21, paukt sich nach kurzem Praktikum beim wegen sexueller Übergriffe derzeit in New York vor Gericht stehenden Harvey Weinstein durch ihr drittes Jahr an der Harvard-Universität. Außerhalb der Hörsäle scheint sie in einer ernsthaften Romanze mit ihrem Kommilitonen Rory Farquharson, dem Sohn eines britischen Investmentmanagers, zu stecken. Ihr prominenter Vater scheint mögliche Techtelmechtel seiner Ältesten entspannt zu nehmen: „Da ist immer der Secret Service in der Nähe. Die (interessierten Jungs) können (bei Malia) nicht weit kommen.“

Der Ex-Präsident und seine Gattin haben neben ihrer Residenz in der kostspieligen „Kalorama“-Nachbarschaft von Washington kürzlich eine Sieben-Zimmer-Villa erstanden, in einer der elitärsten Ostküsten-Gegenden überhaupt: der Insel Martha‘s Vineyard. Das  Küstenanwesen bei Edgartown (Massachusetts) wechselte für knapp zwölf Millionen Dollar den Besitzer. In solch einer Umgebung lässt es sich gut leben und arbeiten. Während Barack noch an seinen Memoiren feilt, verkauften sich Michelles Plaudereien aus ihrer Zeit als „First Lady“ über elf Millionen Mal. Und ihre Buchtour fand entgegen ihrer eigenen Bedenken („Wird da überhaupt irgendwer kommen?“) in ausschließlich ausverkauften Sälen statt.

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