Unfall mit Bahn bei Recklinghausen Schweres Zug-Unglück – Zwei Kinder erfasst, eines stirbt – der aktuelle Sachstand

Update | Recklinghausen · Zwei Kinder sind von einer Bahn erfasst worden. Eines von ihnen starb an der Unfall-Stelle, das zweite wurde in einer Klinik operiert. Die Polizei in Recklinghausen zu den Hintergründen.

Bahn in Recklinghausen: Großeinsatz nach Unglück – Güterzug erfasst KIinder ​
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Großeinsatz nach Unglück – Güterzug erfasst KIinder

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Foto: dpa/Thomas Banneyer

Bei einem Unfall mit einem Güterzug in Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen) sind am Donnerstagabend, 2. Februar, zwei Kinder erfasst worden. Eines von ihnen kam dabei ums Leben. Das berichtet die Polizei. Zuletzt war es im Saarland im Oktober zu einem tödlichen Zwischenfall an einer Bahnstrecke gekommen.

Zunächst war nach ersten Augenzeugenberichten davon die Rede, dass gegen 18 Uhr eine Menschengruppe von 30 Beteiligten von einer Bahn erfasst worden sei. Der WDR berichtetet anfangs, dass einige 100 Meter weit mitgeschleift worden seien. Deshalb kam auch eine Drohne mit Wärmebildkamera zum Einsatz, um nach möglichen weiteren Menschen in der Dunkelheit zu suchen.

Bahn-Unglück bei Recklinghausen: Was über die Opfer bislang bekannt ist

Nach letzten Meldungen sind die beiden Kinder die einzigen Opfer. Dabei sei das Zehnjährige getötet worden. Ein neun Jahre altes Kind schwebte in Lebensgefahr. Nach einer Operation habe sich sei Zustand stabilisiert, meldet ein Polizeisprecher am Morgen nach dem Unglück.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) war in der Nacht an die Unfallstelle gekommen und machte sich ein Bild über die Lage.

Er war es auch, der als erstes über den Gesundheitszustand des Kindes im Krankenhaus berichtete. Die Eltern wurden zu dem Opfer in die Klinik gebracht, nachdem Unfallseelsorger sie über den Unfall informiert hatten.

Bislang halten sich die Ermittler mit Details zurück. Angaben, wonach eventuell noch ein drittes Kind vom Güterzug erfasst worden sei, hätten sich aber nicht bestätigt. Die verunglückten Kinder sollen aus Recklinghausen stammen. Nach Medienberichten habe sie der Güterzug mitgeschleift. Wie der Neun- und Zehnjährige auf die Gleise gerieten, dazu laufen die Ermittlungen.

Unklar ist noch, wie es zu dem Unfall nahe eines ehemaligen Güterbahnhofs kam. In einem leeren Gebäude auf dem Gelände hielten sich immer wieder Kinder und Jugendliche auf, berichten Anwohner. Ein großes Aufgebot an Helfern von Polizei und Feuerwehr sowie Rettungskräfte sind im Einsatz.

Erste Beileidsbekundungen waren bereits kurz nach dem Drama in den sozialen Netzwerken zu finden. So schrieb die SPD-Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen (AsJ) Ruhr-Mitte via Twitter: „Wir wünschen dem verletzten Kind eine vollständige Genesung und dem gestorbenen Kind Ruhe in Frieden. Mögen ihre Familien Kraft finden um die schwere Zeit zu überstehen. Unser Dank gilt den Einsatzkräften.“

Die Unglücksstelle ist großräumig abgeriegelt. Es gibt Einschränkungen im Nahverkehr im Ruhrgebiet. Fernzüge seien nicht betroffen. Zwischen dem Hauptbahnhof in Recklinghausen und Gladbeck-West fahren zurzeit keine Bahnen. Das gibt die Deutsche Bahn (DB) auch auf ihrer Internetseite an. Wie lange es noch zu Zugausfällen kommt, war zunächst nicht klar.

Letztes Unglück mit Totem im Saarland

Auf der Bahnstrecke zwischen Rehlingen-Siersburg und Niedaltdorf (Landkreis Saarlouis) war es am Sonntag, 9. Oktober, zu einem Zug-Unglück gekommen. Darauf musste der Verkehr eingestellt werden.

Demnach war ein Fußgänger von einer Brücke gesprungen, berichtete damals ein Kripo-Sprecher. Zur gleichen Zeit näherte sich ein Zug der Niedtalbahn. Entgegen erster Berichte wurde das Opfer nicht von der Bahn erfasst. Der Lokführer konnte rechtzeitig bremsen. Dennoch starb das Opfer an der Unfallstrecke.

Menschen, die unter Depressionen leiden und Suizidgedanken haben, finden bei der Telefonseelsorge online oder telefonisch unter kostenlosen Telefonnummer rund um die Uhr und anonym Hilfe. Tel. (08 00) 1 11 01 11 und 1 11 02 22.

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