Bahn-Chaos nach Messerattacke auf Schaffner in Frankreich

Paris. Eine brutale Messerattacke gegen einen Zugbegleiter hat in Frankreich zu einem Zusammenbruch des Schienenverkehrs geführt. Aus Protest gegen die Tat verweigerten zahlreiche Bahnmitarbeiter spontan die Arbeit. Am Freitag rollte bis zum Nachmittag nur ein Bruchteil der Züge. Auf den Regionalstrecken fuhr im Schnitt nur jeder vierte Zug, im Fernverkehr war es jeder dritte

Paris. Eine brutale Messerattacke gegen einen Zugbegleiter hat in Frankreich zu einem Zusammenbruch des Schienenverkehrs geführt. Aus Protest gegen die Tat verweigerten zahlreiche Bahnmitarbeiter spontan die Arbeit. Am Freitag rollte bis zum Nachmittag nur ein Bruchteil der Züge. Auf den Regionalstrecken fuhr im Schnitt nur jeder vierte Zug, im Fernverkehr war es jeder dritte. Erst am Nachmittag begann sich die Situation langsam zu bessern. Nach Plan würden die Züge eventuell erst am heutigen Samstagmorgen wieder fahren, sagte SNCF-Chef Guillaume Pepy. Der grenzüberschreitende Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Deutschland und Frankreich sei nicht betroffen gewesen, teilte die Deutsche Bahn mit. Laut SR-Meldung fielen vor allem die Linien zwischen Forbach und Metz sowie Saargemünd und Bitche aus. Auch die Strecken nach Nancy, Luxemburg und Straßburg seien betroffen gewesen.Zu dem Angriff auf den Zugbegleiter war es am Donnerstag auf der Strecke von Lyon nach Straßburg gekommen. Der 54-Jährige wurde von einem offenbar geistesgestörten Fahrgast mit acht Messerstichen lebensgefährlich verletzt, als er diesen wegen Schwarzfahrens verwarnen wollte. Der 27 Jahre alte Täter konnte festgenommen werden. Er gibt nach Angaben der Staatsanwaltschaft an, Alkoholprobleme zu haben und sich an nichts erinnern zu können. Gewerkschaftsvertreter hatten bereits kurz nach der Tat dazu aufgerufen, aus Solidarität mit dem niedergestochenen Fahrkartenkontrolleur die Arbeit niederzulegen. Gleichzeitig wollten sie mit der Aktion gegen die ihrer Ansicht nach steigende Gewalt gegen Bahnmitarbeiter protestieren. dpa/pra

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