Autofahren ohne Hände

Jerusalem. Eine Erfindung aus Berlin könnte den Rabbinern demnächst Arbeit bescheren. Ein handelt sich um ein Auto, das durch Hirnströme kontrolliert wird. Die Rabbiner müssten entscheiden, ob es damit "koscher" für die Nutzung am Sabbat ist, an dem fromme Juden weder einen Lichtschalter betätigen dürfen, noch gar einen Motor starten

Jerusalem. Eine Erfindung aus Berlin könnte den Rabbinern demnächst Arbeit bescheren. Es handelt sich um ein Auto, das durch Hirnströme kontrolliert wird. Die Rabbiner müssten entscheiden, ob es damit "koscher" für die Nutzung am Sabbat ist, an dem fromme Juden weder einen Lichtschalter betätigen dürfen, noch gar einen Motor starten.Derzeit testen die Forscher den Prototyp auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Ein Fahrer setzt sich dafür eine Art Helm auf den Kopf, der mit Sensoren versehen und mit einem Computer verbunden ist. Gelenkt wird das Auto durch die Bewegung der Augen. Rabbiner Dror Fixler von der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan ist überzeugt, dass das Thema eine Debatte über das talmudische Gesetz in Gang bringen werde - unabhängig davon, ob die Rabbiner das Fahren des Autos am Sabbat letztlich bewilligen werden oder nicht. Das Fahrverbot am Sabbat ist auf die in der Thora erwähnte "Melacha" (Arbeit) zurückzuführen. Der eigentliche verbotene Akt ist es, einen Funken auszulösen. Damit ist auch die Betätigung der Zündung beim Start des Autos untersagt.

Diese Vorschrift betrifft auch das Drücken eines Lichtschalters oder eines Knopfes im Fahrstuhl. Für fromme Juden ist deshalb an Sabbat der Paternoster eigentlich die einzig erlaubte Transportmöglichkeit. In israelischen Hotels ist es auch längst üblich, dass zumindest ein Aufzug am Feiertag auf jeder Etage hält, ohne dass ein Knopf betätigt werden muss.

Die Vorschrift, am Sabbat keinen Funken auszulösen oder kein Feuer zu entfachen, so erklärt Hagai Dagan, Dozent für Jüdisches Denken am Sapir-College in Sderot, "wird in dem Moment verletzt, wenn eine Zündung gestartet wird". Dabei sei es völlig unerheblich, ob dies per Hand oder durch Hirnströme geschieht. Dennoch hält es auch Dagan nicht für ausgeschlossen, dass das Auto doch als "koscher" für den Gebrauch am Sabbat erklärt werden wird. "Die Ultraorthodoxen suchen immer nach Wegen, mit denen sie Gott austricksen können", so der Gelehrte.

Derweil beschäftigt die Erfinder in Berlin wohl weniger die Frage, ob ihr Gefährt Sabbat-tauglich ist oder nicht. Sie treibt mehr die Frage um, was noch zu tun ist, um es verkehrssicher zu machen. Als potenzielle Kunden hatten sie wohl eher behinderte Menschen vor Augen als fromme Juden. epd

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