Auslieferung von „El Chapo“ zieht sich mindestens ein Jahr hin

Mexiko-Stadt · Die mexikanischen Behörden haben offiziell das Auslieferungsverfahren gegen den mächtigsten Drogenboss der Welt Joaquín Guzmán , "El Chapo", eingeleitet. Das Verfahren dürfte mindestens ein Jahr dauern.

"Wir haben schon Verfahren gehabt, die vier, sechs Jahre gedauert haben", sagte der Abteilungsleiter für internationale Verfahren der mexikanischen Generalstaatsanwaltschaft, José Manuel Merino.

In den Vereinigten Staaten liegen mehrere Haftbefehle gegen "El Chapo" vor. Die US-Behörden werfen dem Chef des Sinaloa-Kartells unter anderem Mord, Drogenhandel, Bildung einer kriminellen Vereinigung und Geldwäsche vor. Die Antidrogenbehörde hatte ein Kopfgeld von bis zu fünf Millionen US-Dollar auf Guzmán ausgesetzt. "El Chapo" kann nun Einspruch gegen die Auslieferung einlegen. Lehnt ein Gericht den Antrag ab, ist der Weg für die Auslieferung frei.

Auch Hollywoodstar Sean Penn gerät verstärkt nach seinem Geheimtreffen mit dem Drogenboss unter Druck. Mehrere mexikanische Parlamentarier forderten die Regierung von Präsident Enrique Peña Nieto auf, von den USA die Herausgabe der von Penn erhaltenenen Video- und Tonbandaufzeichnungen zu beantragen, berichtete die Zeitung "Milenio". Es sei notwendig, zu erfahren, was genau der Drogenboss Penn und der mexikanischen Schauspielerin Kate del Castillo gesagt habe. Del Castillo hatte den Kontakt für das Interview hergestellt. "El Chapo" war im Juli durch einen Tunnel aus einem Hochsicherheitsgefängnis geflohen. Penn berichtet, Guzmán habe seine Ingenieure für den Tunnel zu einer dreimonatigen Fortbildung nach Deutschland geschickt.

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