Auslieferung nach Kindermorden

Stockholm/Västerås. Erleichterung bei Schwedens Kripo: "Darauf haben wir vier Wochen gewartet

Stockholm/Västerås. Erleichterung bei Schwedens Kripo: "Darauf haben wir vier Wochen gewartet. Jetzt kann unsere Fahndungsarbeit ganz anders betrieben werden", sagte Polizeisprecher Börje Strömberg am Freitag in Västerås, als es aus Deutschland Grünes Licht für die Auslieferung einer wegen Mordes an zwei schwedischen Kindern gesuchten Hannoveranerin gab. Die 31-jährige Studentin wird verdächtigt, am Montag vor Ostern in der schwedischen Kleinstadt Arboga einen dreijährigen Jungen und dessen ein Jahr alte Schwester getötet zu haben. Die bei der Bluttat selbst schwer verletzte Mutter der Kinder lag fast zwei Wochen im Koma, hat aber nach Angaben von Strömberg inzwischen im Krankenhaus Aussagen gemacht: "Wir haben immer mal wieder mit ihr sprechen können." Der Frau gehe es "zumindest körperlich immer besser". Strömberg wollte Stockholmer Medienberichte nicht bestätigen, wonach die Mutter die Deutsche als Täterin identifiziert hat. Er sagte dazu: "Insgesamt wird schon sehr ausschlaggebend sein, ob die Mutter die Täterin klar, eindeutig und glaubwürdig identifizieren kann." Wegen ihrer schweren Verletzung und ihrer extremen psychischen Belastung nach dem Tod beider Kinder werde es aber möglicherweise erst während eines Gerichtsverfahrens zu einer Gegenüberstellung beider Frauen kommen. Die Hannoveranerin hatte zeitweise ein Verhältnis mit dem Lebensgefährten der schwedischen Mutter. Sie war kurz vor Ostern nach Deutschland zurückgekehrt, stellte sich dort der Polizei, verweigerte aber während ihrer Haft in Hannover jede Aussage. Ihr konnte bisher ein Aufenthalt in Arboga am Tag des Doppelmordes durch Videobilder vom örtlichen Bahnhof nachgewiesen werden. Auch fand die Polizei auf dem Flugplatz von Nyköping einen spitzen Hammer, der als Tatwaffe gilt. Von hier aus war die Deutsche nach Bremen geflogen. Über die ebenfalls als zentral für die Aufklärung geltende Identifizierung von DNA der Deutschen an diesem Hammer und den Opfern wollte Strömberg keine Angaben machen: "Wir arbeiten weiter daran." Wie Medien berichteten, ist es den Fahndern bisher nicht gelungen, einen solchen Beweis gegen die als psychisch krank geltende Frau sicherzustellen. Sie soll nächste Woche ausgeliefert und in Västerås inhaftiert werden, wo sie von Kripo-Beamten der schwedischen Polizei verhört wird.

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