Ausgesetztes „Baby Paul“ – Mutter gesteht vor Gericht

Bonn · Im Bonner Totschlags-Prozess um das ausgesetzte "Baby Paul" hat die angeklagte Mutter ein umfassendes Geständnis abgelegt. "Ich habe das Kind nicht gewollt", sagte die 21-Jährige gestern unter Tränen vor dem Landgericht.

Der Vater, ein zwölf Jahre älterer Mann aus Koblenz, sei nicht ihre "Liebe" gewesen. "Als ich merkte, dass ich schwanger war und es zu spät für eine Abtreibung war, habe ich alles verdrängt." Als sie während der Schwangerschaft von Freundinnen oder den Eltern auf ihre körperliche Veränderung angesprochen wurde, reagierte sie mit Ausreden. Der Kindsvater sei auch nicht eingeweiht gewesen.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, den Säugling Ende Juni vorigen Jahres in einem Rucksack in einem Gebüsch in Bonn abgelegt zu haben. Nur durch Zufall hörten drei junge Männer ein Wimmern und fanden den stark unterkühlten Jungen. Er konnte in einem Krankenhaus gerettet werden.

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