Auf dem Weg nach Baku

Köln. Die Suche nach dem Nachfolger von Grand-Prix-Siegerin Lena Meyer-Landrut ist gestartet: Beim deutschen Vorentscheid 2012 "Unser Star für Baku" gingen am Donnerstagabend die ersten Kandidaten ins Rennen. Bei der erneuten ARD/ProSieben-Kooperation bewies Showproduzent und Juror Stefan Raab einmal mehr, dass er ein Händchen für Innovationen hat

Köln. Die Suche nach dem Nachfolger von Grand-Prix-Siegerin Lena Meyer-Landrut ist gestartet: Beim deutschen Vorentscheid 2012 "Unser Star für Baku" gingen am Donnerstagabend die ersten Kandidaten ins Rennen. Bei der erneuten ARD/ProSieben-Kooperation bewies Showproduzent und Juror Stefan Raab einmal mehr, dass er ein Händchen für Innovationen hat.Der neue Abstimmungs-Modus, bei dem die TV-Zuschauer bis zum Schluss live verfolgen und beeinflussen können, auf welchem Platz die Kandidaten liegen, machte die Konkurrenz bis zuletzt spannend. "Den Herzinfarkt oder den Hirnschlag, den ich erleben werde während dieser Sendung, habe ich deinem Voting-Sytem zu verdanken", ächzte der neue Jury-Präsident Thomas D am Ende der fast dreistündigen Live-Show in Richtung Raab. Nicht weniger nervenaufreibend dürfte das für die Sänger gewesen sein, die teilweise bis ganz zum Schluss zittern mussten.

Mehrere tausend Bewerber

Vier Frauen und ein Mann wurden von den TV-Zuschauern auf die ersten fünf Plätze gewählt. Sie sind nun weiter im Wettbewerb um das Ticket zum Eurovision Song Contest (ESC) am 26. Mai in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Mehrere tausend Bewerber wollten bei der Castingshow dabei sein, 20 von ihnen wurden für das Format ausgewählt. Fünf der ersten zehn jungen Sänger - sechs Frauen und vier Männer Anfang 20, darunter kein Lena-Klon - schafften nun in Sendung eins den Sprung in die nächste Runde.

Der verbale Einsatz der Jury-Mitglieder kurz vor dem Abstimmungsende für den einen oder anderen Teilnehmer hatte dabei offenbar noch Einfluss auf die Platzierung. Abzuwarten bleibt, ob bei der Spannung rund um den Voting-Modus die Kandidaten nicht zu sehr in den Hintergrund geraten.

Am meisten Beifall vom Studiopublikum erhielt Sänger Roman Lob, der bereits vor fünf Jahren bei der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" mitmachte. Der Industriemechaniker aus Neustadt/Wied, in kariertem Hemd und mit Kappe, erntete für "After Tonight" von den Juroren Raab, Thomas D und Alina Süggeler von der Band Frida Gold dickes Lob. "Der Nachname ist Programm", befand beispielsweise Ex-Jury-Präsident Raab, der Lena 2010 zum ESC-Sieg begleitet hatte.

Der 21-jährige Roman landete am Ende auf Platz zwei hinter der 20-jährigen Abiturientin Shelly Phillips aus Coburg, die die Jury mit ihrer Interpretation von Amy Winhouse' "Valerie" begeisterte. "A Star is born", zeigte sich Thomas D überzeugt.

Der Musiker von den Fantastischen Vier konnte jedoch auch anders. "Das war nicht dein Song, Jan", urteilte er nach dem Auftritt eines 21-Jährigen mit dem Rocksong "Closer to the Edge". "Wenn man diesen Song singt, dann braucht man Eier, die müssen so groß sein, dass sie nicht in die Hose passen", beschied der Schwabe ganz unverblümt.

Noch einmal zehn Sänger

Eine Runde weiter sind dagegen Céline Huber (21) aus Lörrach, die eine Gesangsausbildung macht, Lehramtsstudentin Leonie Burgmer (21) aus Essen und Musikerin Katja Petri (24) aus Berlin. Das Votum fiel denkbar knapp aus. Zwischen Platz fünf und sechs lagen nur 0,2 Prozentpunkte.

Am kommenden Donnerstag (19. Januar, 20.15 Uhr, ProSieben) treten noch einmal zehn Sänger bei "Unser Star für Baku" an.

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