Der ewige Patient Emissionen und Klimawandel – wie es um das Ozonloch steht

Ozonschicht: Illegale Chlor-Emissionen und überraschende Effekte des Klimawandels stören die erhofften Heilungsprozesse über der Antarktis. Nun ist auch die Stratosphäre über der Arktis betroffen. Eine Spurensuche.

 Nicht nur über der Antarktis, sondern auch über dem Packeis der Arktis klafft immer häufiger ein Ozonloch. Grund: mehr Kälte in der Höhe. Paradoxe Ursache dafür: die globale Erwärmung

Nicht nur über der Antarktis, sondern auch über dem Packeis der Arktis klafft immer häufiger ein Ozonloch. Grund: mehr Kälte in der Höhe. Paradoxe Ursache dafür: die globale Erwärmung

Foto: dpa/C3066 Hinrich Bäsemann

Als der Brite Joe Farman und der Japaner Sui Chubachi getrennt voneinander 1979 und 1980 in der Antarktis desaströs geringe Ozonwerte um 180 Dobson-Einheiten (DU) messen, behalten sie das für sich. Sie glauben an eine falsche Messung (normal sind 300 DU oder mehr) oder an nicht korrekt geeichte Instrumente. Sie wollen sich nicht blamieren, schließlich hat der seit 1978 um die Erde rotierende Nasa-Satellit Nimbus-7 auch keine auffälligen Ozonwerte gemeldet. Erst 1985 veröffentlicht Farman im Magazin Nature seine Entdeckung. Die Nasa hingegen gesteht später ein, dass ihre Nimbus-7-Software falsch programmiert war: Extremwerte landeten als angebliche „Messfehler“ im Datenmülleimer.