Angehörige erheben schwere Vorwürfe

Paris. Ein Jahr ist es her, dass eine Maschine der Air France über den Weiten des Atlantiks abgestürzt ist. 228 Menschen starben am 1. Juni 2009, unter ihnen 28 Deutsche. Die Hinterbliebenen haben der Fluggesellschaft und den Flugzeugbauer Airbus schwere Versäumnisse vorgeworfen

 Juni 2009: Rettungsteams bergen Wrackteile des Airbus.Foto: dpa

Juni 2009: Rettungsteams bergen Wrackteile des Airbus.Foto: dpa

Paris. Ein Jahr ist es her, dass eine Maschine der Air France über den Weiten des Atlantiks abgestürzt ist. 228 Menschen starben am 1. Juni 2009, unter ihnen 28 Deutsche. Die Hinterbliebenen haben der Fluggesellschaft und den Flugzeugbauer Airbus schwere Versäumnisse vorgeworfen. Die Probleme mit den Geschwindigkeitsmessern des Flugzeuges seien den Firmen bekannt gewesen, aber nicht beseitigt worden, erklärte die Angehörigen-Organisation HIOP AF447 gestern in Paris.

Nach Angaben der französischen Ermittler war der Ausfall der Geschwindigkeitsmesser "ein Faktor" bei dem Unglück, aber nicht die alleinige Ursache. Air France hat die Hinterbliebenen heute zu einer Gedenkfeier nach Paris eingeladen. Am Nachmittag soll eine Erinnerungsstele auf dem Friedhof Père Lachaise aufgestellt werden. Die Ursachen der Katastrophe fielen "zum großen Teil in die Verantwortung von Air France und Airbus, die von der französischen Regierung kontrolliert werden", sagte HIOP-Vertreter Winfried Schmidt, der seine 27-jährige Tochter bei dem Absturz verloren hat. Der Unfall hätte demnach vermieden werden können, wenn die Maschine ein Ersatzsystem zur Geschwindigkeitsmessung gehabt hätte. Air France habe aber darauf verzichtet, dieses System einbauen zu lassen.

Frankreich werfen die Hinterbliebenen vor, seine Aufsichtspflicht verletzt zu haben. Daher wollen sie auch den französischen Staat verklagen.

Bis heute bleiben die genauen Gründe für den Absturz der Airbus-Maschine unklar. Für die Hinterbliebenen heißt das, weiter auf Gewissheit zu warten. "Die Aufklärung der Unfallursache ist für viele ein ganz zentrales Thema", sagt der Berliner Luftverkehrsrechtler Elmar Giemulla, der die deutschen Angehörigen vertritt. Enttäuscht sind die deutschen Opferfamilien von der in Aussicht gestellten Entschädigung. Air France habe nur 20 000 bis 25 000 Euro für diejenigen angeboten, die nicht nachweisen könnten, dass ihnen durch den Tod eines Angehörigen künftig Einkommensausfälle entstehen. "Das ist fast eine Beleidigung", sagt Giemulla. "Wir sind weit davon entfernt, uns zu einigen." afp

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