An die Töpfe, fertig, los

Erfurt. Jeder Handgriff wird kritisch beäugt: An den Scheiben der gläsernen Küchen, in denen die Nationalteams mit Töpfen, Pfannen und erlesenen Zutaten hantieren, drängen sich Schaulustige. Neben den Kochprofis stehen Juroren, die sich eifrig Notizen machen

Erfurt. Jeder Handgriff wird kritisch beäugt: An den Scheiben der gläsernen Küchen, in denen die Nationalteams mit Töpfen, Pfannen und erlesenen Zutaten hantieren, drängen sich Schaulustige. Neben den Kochprofis stehen Juroren, die sich eifrig Notizen machen. Die hohe Kochkunst, die bei der "Olympiade der Köche" seit gestern in Erfurt live zelebriert wird, ist eine ernsthafte Angelegenheit. So sieht es auch Graziano Manzatto vom italienischen Kochverband. "Das ist die wichtigste Kochausstellung der Welt. Wer von hier als Champion nach Hause fährt, ist ein Könner." Um diesen Ritterschlag bewerben sich bis Mittwoch 1600 Köche und Patissiers aus mehr als 50 Ländern. Als Königsdisziplin gilt dabei der Wettbewerb der 32 Nationalmannschaften, von denen die ersten acht am ersten Wettkampftag zeigen mussten, was sie können. Quasi gegen die Stoppuhr wird Gemüse geputzt, Fisch hauchzart geschnitten und Fleisch auf den Punkt gegart. Marinierten Springbock mit Gerstencreme bringen die Südafrikaner auf den Tisch, Mousse von Meeresfrüchten mit roter Königskrabbe die Nationalköche aus Singapur, und die Briten kitzelten mit Rehfilet und Bayerischkraut die Geschmacksnerven der deutschen Gastgeber. Bei der nur alle vier Jahre veranstalteten Internationalen Kochkunstausstellung (IKA) müssen die Köche 110 komplette Menüs möglichst perfekt auf die Teller bringen, die Fachleuten und Feinschmeckern auf weiß gedeckten Tischen serviert werden. "Das ist Anspannung pur und nur von einem eingespielten Team zu schaffen", sagt Uwe Scotland. Der Chef des deutschen Teams, dessen Mitglieder für das Spektakel neben ihren Jobs seit Monaten trainieren, ist aufgeregt. Am heutigen Montag kochen die Deutschen, und sie werden zu den Favoriten gezählt.Die Olympiade der Köche ist auch ein Jahrmarkt für Ideen und Trends in der Gastronomie. Zu den Trends in diesem Jahr gehört die Molekularküche, weiß Stepanie Bräuer, Sprecherin des Verbandes der Köche Deutschlands, der das Event veranstaltet. "Die kleinen Überraschungen haben einige Mannschaften im Programm." Dabei werden neue Techniken eingesetzt, um etwa Schäume oder Kügelchen mit überraschenden Geschmackserlebnissen zu schaffen. Bodenständiger gibt sich der Präsident des deutschen Köche-Verbandes, Stefan Wohlfeil. Sein Trend heißt "ehrliche Küche mit frischen Produkten aus der Region".

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