Als Thomas Nora am Hals hatte

Hamburg. Der stylishe Popper Thomas Anders mit langen Locken, Lipgloss, brutzelbraun und mit Schulterpolstern sowie der kernige, blonde Dieter Bohlen in pastellfarbenen Trainingsanzügen. Auf der Bühne gab Modern Talking das Traum-Duo ab. Doch hinter den Kulissen krachte es regelmäßig. Die Streitereien sorgten nicht nur für Schlagzeilen, sondern auch zweimal für das Aus der Band

 Nachhaltige "Duftmarke" um den Hals von Thomas Anders: das Nora-Kettchen. Foto: dpa

Nachhaltige "Duftmarke" um den Hals von Thomas Anders: das Nora-Kettchen. Foto: dpa

 Nachhaltige "Duftmarke" um den Hals von Thomas Anders: das Nora-Kettchen. Foto: dpa

Nachhaltige "Duftmarke" um den Hals von Thomas Anders: das Nora-Kettchen. Foto: dpa

Hamburg. Der stylishe Popper Thomas Anders mit langen Locken, Lipgloss, brutzelbraun und mit Schulterpolstern sowie der kernige, blonde Dieter Bohlen in pastellfarbenen Trainingsanzügen. Auf der Bühne gab Modern Talking das Traum-Duo ab. Doch hinter den Kulissen krachte es regelmäßig. Die Streitereien sorgten nicht nur für Schlagzeilen, sondern auch zweimal für das Aus der Band. Seit der letzten Trennung reden sie wieder kein Wort mehr miteinander - aber sie schreiben. Nach Bohlens Bestsellern hat nun Anders die "Wahrheit über Modern Talking, Nora und Dieter Bohlen" zu Papier gebracht. "100 Prozent Anders" hat der 48-Jährige das Buch genannt, mit dessen Erscheinen er sich bewusst lange Zeit gelassen hat. 28 Jahre ist das erste Aufeinandertreffen des Duos, das mehr als 120 Millionen Tonträger verkaufte, her. Das letzte Aus, mit dem dann auch das erfolgreiche Comeback zu Ende ging, liegt acht Jahre zurück. "Es war für mich ganz wichtig, das Buch nicht sofort nach der Modern-Talking-Trennung zu schreiben", sagt Anders. "Ich wusste, ich werde irgendwann ein Buch schreiben, weil ich so viel erlebt habe. Aber hätte ich das sofort nach dem Ende von Modern Talking geschrieben, hätte man gesagt: Das ist jetzt seine große Vergeltung." Außerdem habe er Abstand dazu gebraucht. "Wut ist einfach ein schlechter Ratgeber." Wie viel Wut da gewesen sein muss, erfährt der Leser gleich im ersten Kapitel der 320 Seiten. "Modern Talking - Mission Impossible" steht über den Zeilen, in denen Anders sich an jenes Konzert in Rostock erinnert, bei dem Bohlen auf der Bühne das Aus verkündete - und an das letzte Modern-Talking-Konzert, bei dem der "Pop-Titan" ohne Zugabe weggebraust sei. "Was für ein erbärmlicher Abgang!", schreibt Anders. Gerade in der nächsten Zeit, wenn Bohlen wieder das "Supertalent" sucht, dürfte ihm Aufmerksamkeit wieder gewiss sein. Die hatte der Mann aus Tötensen bei Hamburg seit dem Modern-Talking-Ende ohnehin zuhauf - auch mit seinen Büchern, die zu einem Streit zwischen ihm und Anders vor Gericht führten. Schöne Phasen hätten sie gemeinsam erlebt, aber immer wieder habe es eben Krach gegeben. Anders: "Insgeheim glaube ich fast, dass bei Dieter zwei Drähtchen im Kopf nicht richtig zusammengelötet sind. Ansonsten ist sein Verhalten nicht zu erklären. Ihm fehlt meines Erachtens ein Gefühls-Gen." Noch aufgeheizter wurde die Stimmung in dem Duo in den 80er Jahren durch Anders' damalige Ehefrau Nora. "Fast schon krankhaft" eifersüchtig sei sie gewesen. So sei sie etwa bei einem Videodreh strikt dagegen gewesen, dass er allein mit der weiblichen Hauptdarstellerin im Auto fahre. "Nachdem Nora stundenlang herumgequengelt und einen Flunsch gezogen hatte, lag sie irgendwann, für die Kamera unsichtbar, in der 'Notbank' des Ferraris eingekauert zwischen mir und der Schauspielerin, um während des Videodrehs auf mich aufzupassen." Bei der Plattenfirma habe sie es zur Bedingung gemacht, dass ihn keine weiblichen TV-Moderatorinnen interviewen durften -so sei etwa eine Sendung mit Desirée Nosbusch geplatzt. Anders erinnert auch an ihren größten "Gag": "Die nachhaltigste Duftmarke, die Nora gesetzt hat, war die goldene Kette mit Nora-Anhänger, die ich zu Modern-Talking-Zeiten trug." "Was für ein erbärmlicher Abgang."Thomas Anders

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort