Ärztekammer will Verbot der Blutspende für Schwule lockern

Berlin · Das Blutspende-Verbot für Homosexuelle sollte nach dem Willen der Bundesärztekammer gelockert werden. Die Ärztevertretung will „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ auf eine Veränderung des EU-rechtlichen Rahmens hinwirken.

Ziel sei es, den bisher geltenden dauerhaften Ausschluss von Menschen mit riskantem Sexualverhalten zu beenden. Vielmehr sollte Blut spenden erlaubt sein, wenn die Betroffenen seit einer bestimmten Zeit keinen riskanten Sex hatten. Der genaue Zeitraum müsste noch definiert werden. Den geltenden Richtlinien zufolge sind Personen von der Blutspende ausgeschlossen, deren Sexualverhalten ein erhöhtes Übertragungsrisiko für durch Blut verbreitete schwere Infektionskrankheiten wie HIV birgt. Dazu zählen neben Männern, die mit Männern Sex haben, auch Heterosexuelle mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern oder Prostituierte. Abgeklärt wird das per Fragebogen vor der Spende. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) begrüßte den Vorstoß der Ärzteschaft. Es sei eine medizinische Entscheidung, "aber der faktische Ausschluss von homosexuellen Männern wird nicht verstanden".

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