Abschiedsschmerz auf der ISS

Washington. Die US-Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS würden ihr Domizil im All nur äußerst ungern unbewohnt zurücklassen. Das machten sie gestern auf einer Pressekonferenz der US-Weltraumbehörde Nasa deutlich. Es gibt Befürchtungen, dass die Station möglicherweise im November vorübergehend geräumt werden muss

Washington. Die US-Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS würden ihr Domizil im All nur äußerst ungern unbewohnt zurücklassen. Das machten sie gestern auf einer Pressekonferenz der US-Weltraumbehörde Nasa deutlich. Es gibt Befürchtungen, dass die Station möglicherweise im November vorübergehend geräumt werden muss. Zugleich warnten die derzeitigen Dauerbewohner, dass es "bedeutende" Probleme geben könnte, wenn die Station längere Zeit verwaist bliebe.Hintergrund ist die jüngste Panne mit einer russischen Sojus-Trägerrakete: Eine fehlerhafte Zündung der dritten Raketenstufe hatte im vergangenen Monat zum Absturz des Frachtraumschiffes geführt. Seit der Stilllegung der Nasa-Raumfähren sind Sojus-Kapseln die einzige Möglichkeit, Menschen zur ISS zu bringen. Die Nasa hat angekündigt, alle ISS-Dauerbewohner zur Erde zurückzubringen, wenn das Sojus-Problem nicht bis Mitte November gelöst ist.

Die ISS müsse gehegt und gepflegt werden, sagte Astronaut Mike Fossum. Wenn es aber nicht möglich sei, die Station bewohnt zu lassen, "werden wir sie in der bestmöglichen Verfassung zurücklassen, damit die nächste Crew die Lichter anmachen kann." Derzeit hat die ISS sechs Dauerbewohner. Drei davon sollten ursprünglich am 8. September heimkehren, aber die Rückreise verzögert sich nun bis mindestens Mitte des Monats. Die Hoffnungen schwinden, dass vor dem im November geplanten Heimflug der anderen drei Crewmitglieder drei neue Bewohner zur Station geschickt werden können. Sonst wäre die Station zum ersten Mal in fast elf Jahren verwaist. Fossum sagte, sei die Station mehrere Monate unbemannt, "besteht die Möglichkeit, dass wir hier oben ein Problem bekommen". dpa

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