60 Jahre kriminelle Comic-Karriere

Düsseldorf. Die Panzerknacker werden ihr Jubiläum entweder bei Wasser und Brot im Gefängnis feiern oder aber beim Sturm auf den Geldspeicher des Trilliardärs Dagobert Duck. Seit 60 Jahren drangsalieren die rundlichen Herren mit den schwarzen Augenmasken und den Sträflingsnummern "176- ..." den ultrareichen und geizigen Erpel Dagobert

Düsseldorf. Die Panzerknacker werden ihr Jubiläum entweder bei Wasser und Brot im Gefängnis feiern oder aber beim Sturm auf den Geldspeicher des Trilliardärs Dagobert Duck. Seit 60 Jahren drangsalieren die rundlichen Herren mit den schwarzen Augenmasken und den Sträflingsnummern "176- ..." den ultrareichen und geizigen Erpel Dagobert. Dessen übervoller Geldspeicher ist es, was sie antreibt. Disney-Zeichner Carl Barks ließ die Bösewichte als "Beagle-Boys" im Jahr 1951 in der Novemberausgabe von Disney's "Comics and Stories" erstmals in Entenhausen auftauchen.Immer wieder versuchen sie seitdem, mit miesen Tricks, roher Gewalt oder technischen Spielereien den Geldspeicher auf dem Hügel Entenhausens zu knacken. Dabei geht die Bande - oft unter Führung von Opa Knack - mit schier unerschöpflicher krimineller Energie vor und ist stets vom Pech verfolgt. Auch wenn ihr Plan noch so pfiffig ist, am Ende sind sie doch immer wieder die Verlierer und heulen über ihr Unglück. Sogar der alte Dagobert Duck gibt - wenn auch zähneknirschend - zu, dass die Gauner mindestens ebenso sehr zu Entenhausen gehören wie sein Geldspeicher.

"Wir sind die Panzerknacker und tun, was uns gefällt. Heute gehört uns die Kohldampf-Insel und morgen die ganze Welt", singt die Bande in einem ihrer Abenteuer. Die Panzerknacker traten zunächst als Prototyp einer verbrecherischen Organisation auf, mit dem Ziel, die USA zu unterwandern und zu bedrohen. Der Titel der ersten US-Geschichte lautete "Terror of the Beagle Boys". Doch die heile Entenhausen-Welt ist stärker als sie.

Die deutschen Comic-Fans lernten die Schurken im Juni 1952 kennen. Entenhausen-Übersetzerin Erika Fuchs taufte die stets unrasierte Bande auf Panzerknacker - ein Begriff, der in die deutsche Sprache einging. In diesem ersten Abenteuer in deutscher Übersetzung spüren sie das Geld Dagoberts in einem See auf. Doch die Freude währt nur kurz. Natürlich landen sie wieder im Knast.

Obgleich er sie fürchtet und ihnen zig schlaflose Nächte verdankt, wäre es für Dagobert Duck sicherlich um einiges langweiliger, wenn die Bande für immer ins Gefängnis käme. Und die Panzerknacker geben auch nach 60 Jahren nicht auf, egal wie aussichtslos ihr Tun ist: "Wir plagen uns so wacker. Wir armen Panzerknacker. Doch uns're ganze Kunst, die war umsunst."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort