40 Tote nach Tornado-Serie in den USA

Washington. Das Wunder war nur von kurzer Dauer: Ein zweijähriges Mädchen, das als Einzige ihrer Familie einen verheerenden Tornado in den USA zunächst überlebt hatte, ist an seinen Verletzungen gestorben. Nach stundenlangem Kampf der Ärzte um das Leben von Angel Babcock haben Verwandte am Sonntagnachmittag beschlossen, alle lebenserhaltenden Maßnahmen zu beenden

Washington. Das Wunder war nur von kurzer Dauer: Ein zweijähriges Mädchen, das als Einzige ihrer Familie einen verheerenden Tornado in den USA zunächst überlebt hatte, ist an seinen Verletzungen gestorben. Nach stundenlangem Kampf der Ärzte um das Leben von Angel Babcock haben Verwandte am Sonntagnachmittag beschlossen, alle lebenserhaltenden Maßnahmen zu beenden.Angel war nach dem Durchzug des Tornados am vergangenen Freitag auf einem Feld in der Nähe ihres Hauses in der Ortschaft New Pekin gefunden worden. Die Kleine lag zwischen ihren Eltern, ihrer zweimonatigen Schwester und ihrem dreijährigen Bruder, die das Unglück allesamt nicht überlebt hatten.

Zuvor hatten Tornados zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage in den USA gigantische Schneisen der Verwüstung geschlagen. Eine Serie von rund 100 Wirbelstürmen suchte Bundesstaaten in der Mitte und im Süden des Landes heim - von Indiana bis Georgia. Nach Fernsehberichten kamen mindestens 40 Menschen ums Leben. Am Sonntag gingen Helfer kaum noch davon aus, in den zerstörten Häusern Überlebende zu finden.

Der nationale Wetterdienst sprach angesichts der Tornado-Serie von einem "gewaltigen Ausbruch". Nach jüngsten Zahlen des US-Senders CNN wurde Kentucky am schwersten getroffen. Dort starben mindestens 21 Menschen, in Indiana 14. Mindestens drei Todesopfer gab es den Angaben zufolge in Ohio und jeweils eines in Alabama und Georgia. Die Tornados wüteten am Freitag und Samstag in rund einem Dutzend Staaten, rund 17 Millionen Menschen waren von dem Unwettersystem betroffen. "Es sieht aus, als wäre eine Bombe hochgegangen und hätte alles in Stücke gerissen", sagte Ohios Gouverneur John Kasich nach einem Besuch der Ortschaften Moscow and Bethel.

Meteorologen wiesen darauf hin, dass die Ballung derart vieler Wirbelstürme zu dieser Jahreszeit höchst ungewöhnlich sei. Die Sturmgewalt wirbelte Autos und sogar Schulbusse wie Spielzeug umher. Im Süden von Indiana verwandelten Tornados die Ortschaften Marysville und Henryville mit jeweils 2000 Einwohnern in Schutthalden. Marysville sei quasi dem Erdboden gleichgemacht worden, hieß es.

US-Präsident Barack Obama sicherte den Opfern staatliche Hilfe zu. Eine entsprechende Aufforderung sei an die Gouverneure der betroffenen Staaten ergangen. afp/dpa

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