33 Kilometer Lebenstraum

Paris. Für Philippe Croizon ging am 18. September der Traum seines Lebens in Erfüllung. Der 42-Jährige, der an Armen und Beinen amputiert ist, durchschwamm in 13 Stunden den Ärmelkanal zwischen Großbritannien und Frankreich. Doch der "Schwimmtourismus" in der Meerenge wird für die französischen Behörden zunehmend zu einem Sicherheitsproblem

Paris. Für Philippe Croizon ging am 18. September der Traum seines Lebens in Erfüllung. Der 42-Jährige, der an Armen und Beinen amputiert ist, durchschwamm in 13 Stunden den Ärmelkanal zwischen Großbritannien und Frankreich. Doch der "Schwimmtourismus" in der Meerenge wird für die französischen Behörden zunehmend zu einem Sicherheitsproblem. "Der starke Verkehr dort ist gefährlich für die Schwimmer", warnt Christelle Haar, Sprecherin der Meerespräfektur am Ärmelkanal.Seit der ersten Durchquerung 1875 ist noch kein Unfall passiert. Doch immerhin kreuzen täglich hunderte Schiffe die 33 Kilometer breite Meerenge. Dazwischen tummelten sich allein in der Schwimmsaison 2010, die von Juni bis Ende September dauerte, mindestens 260 Langstreckenschwimmer. Starten dürfen die Sportler nur in Großbritannien, doch Frankreich will nichts gegen die Durchquerungen unternehmen, da viele für einen guten Zweck schwimmen.

Die Sportler werden von privaten Überwachungsbooten begleitet. Zusammen mit Croizon waren am 18. September außerdem zwölf weitere Schwimmer unterwegs. "Ich kann mir vorstellen, dass Begleitboote von zwölf Schwimmern, die mit unterschiedlichem Tempo unterwegs sind, ein unmögliches Durcheinander ergeben", sagt der 42-Jährige, der den Kanal mit Hilfe von Flossen an Armen und Beinen durchquerte. Er selbst habe sich nicht in Gefahr gefühlt.

Die Begleitboote machen ein Riesengeschäft, ist Croizon überzeugt. Immerhin versuchten Leute aus aller Welt, diese Strecke zu bewältigen. Er zahlte 6000 Euro für seine Begleitung. Mike Oram von der Überwachungsfirma ist da anderer Meinung: "Das ist kein sehr lukratives Geschäft." Orams Kollege Jacques Tusset plädiert dafür, die Zahl der Rekordschwimmer zu beschränken. Früher seien nur Marathonschwimmer gekommen, inzwischen wolle jeder den Ärmelkanal durchqueren. "Wer sich jetzt meldet, kann erst 2014 starten." Croizon hat bereits andere Pläne: Er will im nächsten Sommer von Europa nach Afrika schwimmen.

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