30 Jahre nach seiner Entdeckung hat Aids an Schrecken verloren

Leipzig. Vor 30 Jahren haben US-amerikanische Wissenschaftler die Immunschwächekrankheit Aids entdeckt. Zumindest in der westlichen Welt bedeutet sie inzwischen kein schnelles Todesurteil mehr. Moderne Medikamente geben den Betroffenen einer Infektion mit dem Humane Immundefizienz-Virus (HIV) die Chance auf ein längeres Leben, auch wenn die Krankheit unheilbar bleibt

Leipzig. Vor 30 Jahren haben US-amerikanische Wissenschaftler die Immunschwächekrankheit Aids entdeckt. Zumindest in der westlichen Welt bedeutet sie inzwischen kein schnelles Todesurteil mehr. Moderne Medikamente geben den Betroffenen einer Infektion mit dem Humane Immundefizienz-Virus (HIV) die Chance auf ein längeres Leben, auch wenn die Krankheit unheilbar bleibt.In Deutschland werden jährlich rund 2900 HIV-Neuinfektionen diagnostiziert. Die Zahlen sind seit vier Jahren relativ konstant. Auch deshalb wirkt die Krankheit für viele längst nicht mehr so bedrohlich wie noch vor einigen Jahren. Eine "neue Sorglosigkeit" der Deutschen im Umgang mit HIV und Aids ist laut Gesundheitsexperten und Aids-Organisationen aber nicht zu beobachten.

Der 5. Juni 1981 gilt als Tag der Entdeckung von Aids. 1983 entdeckten französische Forscher HIV als Ursache für die lebensgefährliche Zerstörung des menschlichen Immunabwehrsystems. Weltweit sind heute nach UN-Angaben 33,3 Millionen Menschen mit HIV infiziert, zwei Drittel davon leben in Afrika südlich der Sahara.

Nachdem in Deutschland Anfang der 80er Jahre erste Aids-Fälle bekannt wurden, stieg die Zahl der Neuerkrankungen hierzulande rasch an und erreichte mit etwa 2100 neuen Fällen 1994 den Höhepunkt. Seit 1995 gehen die Neuerkrankungen und Aids-Todesfälle durch die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten zurück. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) leben in Deutschland heute rund 70 000 Menschen mit HIV oder Aids. afp

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