Sexuelle Belästigung Junge Frau fordert Strafen für heimliche Fotos

Stuttgart · Mit einer Online-Petition kämpft die 28-jährige Hanna Seidel dafür, dass das sogenannte Up­skirting strafbar wird – und erhält Unterstützung aus der Politik. Bislang unterschrieben mehr als 79 000 Menschen die Petition für ein Verbot des heimlichen Fotografierens unter Röcke und Kleider.

Am Freitag traf Seidel, Studentin aus Ludwigsburg, Baden-Württembergs Justizminister Guido Wolf (CDU) in Stuttgart. Das Gespräch habe ihn überzeugt, dass Upskirting als sexuelle Belästigung zu bewerten und entsprechend unter Strafe zu stellen sei, sagte Wolf.

Bislang sind solche Aufnahmen in der Regel nicht strafbar – es sei denn, sie verletzen den höchstpersönlichen Lebensbereich in der Wohnung. Eine Möglichkeit wäre eine Erweiterung dieses Gesetzes. Es gehe indes „nicht nur um den Aspekt der Bildaufnahme“, sagte Wolf. Sondern auch darum, unter Strafe zu stellen, was ein Mensch anschließend mit diesen Bildaufnahmen erzeugen wolle.

Seidel, selbst einst Opfer des Up­skirting, hat die Petition gemeinsam mit der 26-jährigen Ida Marie Sassenberg gestartet. Anlass war eine Gesetzesänderung in England und Wales im April, die Upskirting unter Strafe stellt. Derzeit arbeiten die Justizminister in Bayern, NRW und Baden-Württemberg an einem Gesetzentwurf für eine Bundesratsinitiative, um die Gesetzeslücke zu schließen.

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