Arbeitskosten steigen in Deutschland besonders stark Arbeitskosten in Deutschland deutlich gestiegen

Berlin/Düsseldorf · Im europäischen Vergleich haben Arbeitskosten in Deutschland in den vergangenen acht Jahren einer neuen Studie zufolge kräftig zugelegt – es bleibt aber ein Spielraum nach oben. Durchschnittlich 35 Euro kostete Arbeitgeber hierzulande 2018 eine Arbeitsstunde ihrer Beschäftigten, wie aus einer Untersuchung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung hervorgeht, das diese gestern in Berlin vorstellte.

Das IMK gehört zur gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Verglichen mit den 28 Mitglied­staaten landete Deutschland auf dem sechsten Platz. Alleine von 2017 auf 2018 stiegen die Arbeitskosten hier um 2,8 Prozent. Die Arbeitskosten, die hauptsächlich aus den vom Arbeitgeber zu zahlenden Löhnen und Sozialabgaben bestehen, lagen zuletzt damit deutlich über dem EU-weiten Durchschnitt von 27 Euro pro Stunde. Angeführt wird das Feld von Dänemark, Luxemburg, Belgien, Schweden und Frankreich, wo Arbeitgeber zwischen 44,70 und 36,50 Euro pro Stunde ausgeben müssen. Wegen der schwachen Wirtschaft vor der Finanzkrise hinkt Deutschland im langjährigen Vergleich seit 2001 deutlich hinterher. Das gilt auch für die Lohnstückkosten (Arbeitskosten pro produzierter Einheit), mit denen die Studienautoren auch die Produktivität in den Blick nehmen. Deren langjährige Entwicklung lag „immer noch um kumuliert knapp sieben Prozentpunkte unter dem Durchschnitt des Euroraums“. Die Wachstumsraten hätten sich seit 2013 aber wieder normalisiert. 2018 stiegen die Lohnstückkosten um 1,9 Prozent und damit um die Höhe der von der EZB ausgegebenen Inflationsrate von zwei Prozent.

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