Zum Staatsbesuch des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in Großbritannien schreibt die Wiener Zeitung "Die Presse":

Zum Staatsbesuch des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in Großbritannien schreibt die Wiener Zeitung "Die Presse": Seit Jahrzehnten hat Europa von der engen Freundschaft zwischen Paris und Berlin profitiert. Was den beiden größten Mitgliedstaaten gut getan hat, brachte meist allen etwas

Zum Staatsbesuch des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in Großbritannien schreibt die Wiener Zeitung "Die Presse": Seit Jahrzehnten hat Europa von der engen Freundschaft zwischen Paris und Berlin profitiert. Was den beiden größten Mitgliedstaaten gut getan hat, brachte meist allen etwas. Nun setzt der französische Präsident aber auch auf eine Kooperation mit London. Er versucht, bilateral mit Gordon Brown einige Pläne umzusetzen, deren Verwirklichung ihm innerhalb der EU-27 und auch gemeinsam mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel zu mühsam erscheint. Dieses Vorgehen ist an sich verständlich. In der Sicherheitspolitik tritt die EU seit Jahren auf der Stelle, und in der Energiepolitik verstrickt sie sich in dogmatische Debatten. Der europäischen Sache dürfte Sarkozys Liebeswerben in London dennoch kaum dienlich sein. Denn der französische Präsident und der britische Premier sind beide dafür bekannt, dass sie ausschließlich in nationalen Kategorien denken.Die "Neue Zürcher Zeitung" meint zum selben Thema: Das Angebot einer neuen französisch-britischen "Bruderschaft" oder "entente amicale" anstelle der historischen "entente cordiale" ist für die Briten mit Ungewissheit belastet. Sarkozy versuchte allerdings mit Verve allfällige Bedenken zu zerstreuen. Großbritannien und Frankreich seien sich als permanente Mitglieder des Sicherheitsrates und als Nuklear- und Wirtschaftsmächte mit vergleichbarem militärischem Potenzial zu ähnlich, als dass man in der Europäischen Union und weltweit auf eine engere Zusammenarbeit verzichten könne. Der Lockruf für ein stärkeres Engagement Londons in der EU war unüberhörbar.Die "Süddeutsche Zeitung" blickt kritisch auf die Überwachungsvorwürfe gegen Lidl: Wer auf die Toilette geht, wird registriert. Wer introvertiert und naiv wirkt, bekommt einen Eintrag, und wer mit Kollegen anbandelt ebenso. Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat offenbar in zahlreichen Filialen seine Mitarbeiter über längere Zeit mit Kameras überwachen lassen (...). Lidl spricht von Einzelfällen, in denen der Konzern stehlenden Mitarbeitern auf die Spur kommen wollte. Man sei "sehr betroffen" über die Vorwürfe. Allerdings passt der Bericht ins Bild. Wer sich im Handel auskennt, weiß, dass gerade bei vielen Discountern raue Sitten herrschen.

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