Saarland Radland statt Autoland? Verkehrskonzept muss her

Ich fahre sehr gerne Auto. Immer häufiger jedoch benutze ich aus ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Überlegungen für kürzere Strecken und den Arbeitsweg mein Fahrrad. Ich frage mich allerdings, wie lange ich das überleben werde.

 Das Fahrrad, aber auch der ÖPNV mit Bussen und der Bahn sind derzeit im Saarland im Gespräch. Kann sich das Autoland wandeln?

Das Fahrrad, aber auch der ÖPNV mit Bussen und der Bahn sind derzeit im Saarland im Gespräch. Kann sich das Autoland wandeln?

Foto: picture-alliance/ dpa/Arne Dedert

Selbst eine kurze Fahrt zum Einkauf durch meinen Heimatort, viel mehr noch durch Saarlouis, ist lebensgefährlich. Zugeparkte Radwege, soweit sie vorhanden sind. Autofahrer, die einen seitlichen Sicherheitsabstand von zehn Zentimetern beim Überholen für absolut ausreichend halten. Übelste Beschimpfungen und Androhung von Schlägen, wenn nicht direkt überholt werden kann. Schneiden beim Abbiegen. Missachten der Vorfahrt. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Dass Plätze zum Abstellen des Rads beim Einkauf fehlen, sei nur nebenbei erwähnt. Stelle ich es dann auf dem Bürgersteig ab – sichern kann ich es da nicht – verärgere ich die Fußgänger. Mancher lässt seine Wut dann am Fahrrad aus. Unter diesen Bedingungen wird es schwierig, mehr Menschen von sinnvoller Nutzung des Fahrrads im Alltag gerne parallel zum eigenen Auto zu überzeugen. Dass es anders geht, zeigen auch in Deutschland Städte und Regionen mit einem ausgewogenen Verkehrskonzept. Ich befürchte, bei uns werden Bemühungen, ein solches zu entwickeln, in Arbeitsgruppen abgeschoben und dann vergessen.

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