Wenn Patienten gezielt durchgeschüttelt werden

Gelegentlich glaubt der Mensch, dass sich das Leben planen ließe. Das ist allerdings ein Irrtum, der glücklicherweise leicht korrigiert werden kann. Und zwar im Krankenhaus. Denn dorthin kommt er oft ungeplant - eine erste Übung darin, alle Planung loszulassen. Und einmal aufgenommen, wird er ständig mit Überraschungen konfrontiert: Er wartet auf Behandlungen, die nicht erfolgen. Oder wird dort behandelt, wo er es nie vermutete. Entweder geschieht nichts - oder alles gleichzeitig. Und dafür wird sogar das Raum-Zeit-Kontinuum offenbar außer Kraft gesetzt. Soll der Patient doch zum Beispiel zum selben Zeitpunkt in der Physiotherapie sein und beim Röntgen.

Unwissende könnten daraus folgern, dass im Krankenhaus eine Hand nicht weiß, was die andere tut. Richtig ist aber, dass der Patient gezielt logisch durchgeschüttelt wird, damit er sich in sein Schicksal fügt - oder in irgendeines, das gerade frei ist. Dann fühlt er sich am Ende nach seiner Entlassung nämlich pudelwohl. Nur weil er draußen ist.

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