Berliner Notizen „Wenigstens was mit Eisen“

Hubertus Heil, Bundsarbeitsminister, segelt gerne. Das ist das eine. Das andere: Er wollte eigentlich gar nicht Arbeitsminister werden.

Berliner Notizen: „Wenigstens was mit Eisen“
Foto: SZ/Robby Lorenz

Der SPD-Mann verriet dieses kleine Geheimnis kürzlich in einem Interview. „Mein Berufswunsch mit vier Jahren war Ritter“, so der Minister. „Dann habe ich festgestellt, es gibt den Ausbildungsberuf nicht.“ Stimmt. Und zwar immer noch nicht. Später sei er dann in die IG-Metall eingetreten. Heils Fazit: „Wenigstens was mit Eisen.“

Annegret Kramp-Karrenbauer gehört zu denen, die durchgeatmet haben: Unionskrise beigelegt, freilich mit Mühen. Denn was wäre gewesen, wenn es Neuwahlen gegeben hätte? Richtig, Wahlkampf-Alarm! So ganz traut die CDU-Generalsekretärin dem neuen Frieden aber noch nicht. Die Saarländerin hoffe sehr, ließ sie jetzt wissen, „dass der Kelch eines vorzeitig zu führenden Bundestagswahlkampfes an mir als Generalsekretärin vorübergeht“. Genau weiß das wohl nur Horst Seehofer.

Jens Spahn, CDU-Mann und Gesundheitsminister, wurde jetzt nachgesagt, er habe hinter dem Rücken der Kanzlerin schon die Nach-Merkel-Zeit sondiert. Mit CDU-Urgestein Wolfgang Schäuble, mit der SPD. Spahn will davon nichts wissen. Jetzt hat sein Ministerium aber ein neues Format auf Social Media gestartet: „Frag den Spahn“. Klingt wie: „Frag doch mal die Maus.“ In Folge eins geht es leider nicht um Spahns Merkel-Pläne. Dafür wird er aber von einem Pflege-Azubi ordentlich gegrillt.

Franziska Giffey, Bundesfamilienministerin, hat da ganz andere Sorgen. Es fällt ihr mitunter schwer, alles unter einen Hut zu bekommen. Job, Familie, Neukölln, dort war sie ja vor ihrem Amtsantritt eine beliebte Bürgermeisterin. Bei einer Veranstaltung in dieser Woche ließ die SPD-Frau wissen: „Mein Sohn fragt mich jeden Tag, wann ich komme und was ich mache.“ Das ist bitter. Aber ein Problem, das wohl viele berufstätige Mütter kennen. Und Väter auch.

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