Pressestimmen Was die deutsche Presse schreibt

Die „Emder Zeitung“ rügt die öffentlichen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump:

Die „Emder Zeitung“ rügt die öffentlichen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump:

Seit sieben Monaten erschüttert er die Welt und verstört Millionen Menschen im eigenen Land. Donald Trump zieht eine Spur dumpfer und gefährlicher Anti-Diplomatie hinter sich her. Ja, Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist ein Zündler. Doch die protzig tönenden Tweets des US-Präsidenten schüren die drohende Gefahr eines Krieges. Und ganz nebenbei setzt der großmäulige Multimilliardär auch noch Venezuela buchstäblich die Pistole auf die Brust. Für rechten Terror allerdings, wie jüngst in Charlottesville, fehlen ihm die angemessenen Worte. Das ist politisches Versagen, außen- und innenpolitisch.

Die „Nürnberger Nachrichten“ spekulieren über Trumps Motive:

Die Untersuchungen von US-Sonderermittler Robert Mueller zu Trumps Russland-Verbindungen hat der Präsident schon seit Tagen nicht mehr erwähnt. Und doch dürfte das Russland-Thema der eigentliche Grund sein, warum Trump diesen Aktionismus entfacht. Im Weißen Haus liegen ganz offenkundig die Nerven blank. Doch auch wenn der Präsident die halbe Welt in Flammen setzt, er wird diese Affäre nicht los.

Die „Nürnberger Zeitung“ gibt aber zu Bedenken:

Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode. Donald Trump scheint mit seinen apolitischen Rösselsprüngen nicht nur die Spannungen zwischen den USA und ihren Gegner wie Freunden ins Unerträgliche zu steigern, sondern auch etwas zu bewegen. Man kann lange darüber philosophieren, ob es nun die amerikanische Drohung war, die Peking zum Einlenken bewegt hat, oder die politische Klugheit der chinesischen Führer (...): Fest steht, dass China jetzt die UN-Sanktionen gegen den aufmüpfigen Nachbarn durchsetzt.

Die „Badischen Neuesten Nachrichten“ (Karlsruhe) schreiben zu einer möglichen Jamaika-Koalition:

Weil es für ein klassisches Zweierbündnis mit FDP oder Grünen sehr knapp werden könnte, gibt es als Alternative zur ungeliebten Großen Koalition nur Jamaika. Auch gesellschafts-, wirtschafts- und sozialpolitisch wäre der Zusammenschluss der drei Parteien nicht uninteressant und könnte neue Wege beschreiten, Angela Merkel hat die Chance, ihre vierte Amtszeit wie einen Neuanfang zu inszenieren und die Union dauerhaft mehrheitsfähig machen. Das Nachsehen hätte die SPD. Merkel selbst hüllt sich in Schweigen und hält sich alle Optionen offen. Dabei wird im Kanzleramt wie im Adenauer-Haus längst offen über ein Dreierbündnis nachgedacht.

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